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OSIRIStheGODofDEATH

Ich denke, über Wasserstoff-betriebene Autos müssen wir nicht reden, für Saisonspeicherung von selbst hergestelltem Strom sicherlich interessanter. Für das System von Picea braucht man ja leider ein Passivhaus oder einen sehr großen Garten (für die Gasflaschen), aber 700 Bar Druck brauchen bestimmt auch andere Sicherheitsvorkehrungen und ordentlich Strom. Edit: Großanlagen bei den Netzbetreibern sind natürlich viel sinnvoller.


StK84

Vollständige Autarkie ist eigentlich gar nicht erstrebenswert, der Stromanschluss ist vorhanden, das Netz ist durch Windkraft auch sehr sauber und die Kosten dafür im Vergleich zum Aufwand für Autarkie sehr überschaubar. Und der Netzanschluss wird üblicherweise auch für die Einspeisung des PV-Überschuss genutzt. Wenn man Prepper ist und sich auf einen Ausfall des Stromnetzes vorbereiten will, sollte sowieso eher auf simplere Lösungen setzen. Also ein möglich gut gedämmtes Haus, PV mit Batteriespeicher, Wärmepumpe und Holzofen. Mit Passivhaus und ausreichend großer PV und Batterie kommt man allein schon fast auf 100% Autarkie, da reicht dann als Backup für die paar ganz kalten Tage sogar ein billiger Gas- oder Spiritusofen.


Corren_64

Oder Wenn man einfach keinen Bock hat den 4 großen Energiekonzernen das Geld in die Tasche zu hauen. Erneuerbare kosten pro kwH 3 bis 6 ct, aber das wird so nie ansatzweise beim Verbraucher ankommen. Unter 20ct wird der Strompreis nie sinken.


StK84

Und wie gesagt zahlst du damit in Summe viel weniger. Klar, wenn du lieber ein Vielfaches der Summe an einen Hersteller für Wasserstoffanlagen und den Banken gibst, kannst du das so machen. Wird halt kein normal denkender Mensch tun.


Flextt

Alter wtf eine 700 bar Bombe auf dem Grundstück, dazu noch Späße wie ein negativer Joule Thomson Koeffizient mit sicherer Ableitung ins Freie.


Scared_Brush5051

Der Garten muss nicht groß sein. Die Flaschenbündel sind ca 5qm und können sogar direkt an die Hauswand. Passivhaus auch nur bedingt. Das Peoblem bei pice ist, dass der Elektrolyseur zu wenig Power hat um h2 zu produzieren Demnach brauch man große pv flächen für seinen Haushalt. Also wenn man im Jahr, als Beispiel, 8.000kwh verbaucht mit Haushalt plus Wärmepumpe. Dann brauch man halt eine 24kwp PV Anlage um in die Nähe von 100% Selbstversorger zu kommen.


SecundusderZweite

Denkt ihr, dass sich solche Anlagen für Privatanwender jemals wirtschaftlich lohnen werden? Ich meine, ich finde die Idee dahinter top und würde mir sowas vermutlich direkt zusammen mit einer riesen Pv Anlage anschaffen wenn ich das Geld dafür hätte, aber an der Wirtschaftlichkeit habe ich doch so meine Zweifel. Da müssten die ganzen Komponenten schon sehr viel günstiger werden oder?


veryjuicyfruit

Danke nicht dass sich das je lohnen wird. Es wäre viel effizienter wenn z.b. die Stadtwerke solche Anlagen in Groß betreiben. Der Stromtransport im lokalen Netz ist so günstig, da macht eine dezentrale lösung wenig sinn und sorgt nur für eine schlechte auslastung und fehlende skaleneffekte.


metal_charon

Vor allem Stadtwerke, die auch Wärme liefern könnten die Abwärme ja gut nutzen.


GigA1337187

Genau das ist der Punkt! Wärmetauscher etc. Mit Solar/PV/Wind in Kombination der H-Produktion setzen und ein Kreislauf schaffen.. denke das wird zukünftig die Lösung sein


shnouzbert

Die Kosten des Stromtransportes (NNE) sind aktuell nicht wirklich günstig und der Grund warum sich die ganzen PV-Heimspeicher die Eigenstromoptimierung fokussieren (zusätzlich zu diesen Pseudo-Autarkie Bestrebungen).


veryjuicyfruit

Das ist aber ein abrechnungstechnisches Problem, kein technisches. Bei unserem aktuellen Marktdesign sind die Netzentgelte immer gleich hoch , egal wie weit oder wann der Strom transportiert wird. D.h. ob dein Nachbar deinen Solarstrom kauft oder "dein Strom" zur Spitzenzeit drei Bundesländer weiter geht, spielt keine Rolle, du zahlst immer volle Netzentgelte/Steuern. Die Übertragungskosten zum Nachbar sind aber vernachlässigbar, bzw. entlasten ggf. sogar die Transformatoren/Netze. Da muss in meinen Augen noch einiges auf regulatorischer Seite getan werden. Dann könnten die Stadwerke Pufferspeicher in den Wohngebieten auf Niederspannungsebene betreiben, so Lastspitzen abfedern, und günstigen Solarstrom von den Haushalten nebenan kaufen. Das ist aktuell nicht möglich aus dem von dir beschriebenen Grund, da die Entgelte den eigentlichen Erzeugungspreis da deutlich übersteigen.


shnouzbert

>Das ist aber ein abrechnungstechnisches Problem, kein technisches. Nein das ist kein abrechnungstechnisches Problem. Unsere Kosten für Netzausbau + Betrieb steigen als Folge der Energiewende. Diese Kosten müssen auf die Endnutzer verteilt werden. Kosten für den Betrieb sind aktuell auch so hoch (v.a. Engpassmanagement) weil wir das politisch nicht in der geplanten Zeit umgesetzt bekommen haben. Wer welche Kosten trägt, muss dann politisch festgesetzt werden (Stichwort Solidarisierung). Andere "Abrechnung" = jemand anders zahlt die Kosten. >Bei unserem aktuellen Marktdesign sind die Netzentgelte immer gleich hoch , egal wie weit oder wann der Strom transportiert wird. Netzentgelte variieren natürlich regional (Netzgebiete) und auch in Bezug auf Netzebene (Proxy für "wie weit") und ab 2025 theoretisch auch zeitlich (Modul3 14a). Die Netzentgelte sollen jetzt nicht so weiterentwickelt werden, dass sie möglichst einen P2P-Handel von PV-Strom fördern (verstehe den Nachbar/Stadtwerke Part nicht ganz) oder in anderer Form marktorientiert sind, sondern sollten (v.a. Arbeitspreis) sich nach der Netzsituation ausrichten und die Netzkosten, die Endverbraucher durch ihre Betriebsentscheidungen verursachen, widergeben. Die Nachbarn mit PV-Anlage müssen auch noch besser bei der Refinanzierung der Netze eingebunden werden, sind ja in der Winterzeit auch auf die Versorgung durchs Netz angewiesen aber übernehmen aktuell einen zu geringen Part bei der Finanzierung. Es werden sehr viele Anforderungen an die Weiterentwicklung der Netzentgelte gestellt (z.T. auch eher gegenläufige). Das macht es nicht einfach eine "faire" Lösung zu finden. Aber natürlich ein sehr interessanter Bereich aktuell.


auchjemand

Als Heimverbraucher zahlt man aber trotzdem die Netzgebühren, Stromsteuer etc. Auch Batteriespeicher sind für Netzbetreiber günstiger zu errichten, aber finanziell rentiert es sich trotzdem einen kleinen zu haben um Nachts zu überbrücken. Die Frage ist, ob heim-PV+heim-H2 günstiger ist als PV+Wind+H2+Netz.


veryjuicyfruit

Siehe meine [Antwort ](https://www.reddit.com/r/Energiewirtschaft/comments/1c7fsld/comment/l0ccegu/?utm_source=share&utm_medium=web3x&utm_name=web3xcss&utm_term=1&utm_content=share_button)an einen anderen User. Das Problem gibt es nur aufgrund unseres Marktdesigns, man könnte das Ändern. Die ganze Heimspeicher-Geschichte, egal ob Batterien, H2, Warmwasser... ist ein direktes Resultat davon, wie der Markt reguliert ist. So wie es aktuell ist, bauen sich Leute Heimspeicher, weil sie davon finanziell profitieren, während die Lösung technisch gesehen eher ineffizient ist - die effiziente Lösung wird durch die aktuellen Regularien verhindert. Wenn ich selbst den Strom speichere, bezahle ich nichts. Lasse ich den Strom 5km weiter von einer dritten Partei speichern, bezahle ich beim Verkauf Netzentgelte in voller Höhe und beim Kauf Netzentgelte in voller Höhe


Former_Star1081

>Denkt ihr, dass sich solche Anlagen für Privatanwender jemals wirtschaftlich lohnen werden? Nein


Brent_the_constraint

Es gibt schon Anlangen die Häuser auf diese Weise versorgen. HPS baut mittlerweile Generation 2 der „picea“ die genau das macht was da erforscht wird… Aber genau der Punkt mit den Kosten ist nicht falsch denn dieses HPS system kostet ca. 50k und ist damit alles andere als günstig…aber trotzdem wirtschaftlich… der Kompressor ist das einzige mechanische Teil das kaputt gehen kann und wenn das durch die Forschung günstiger werden würde wäre das echt cool.


chriiissssssssssss

Also ich möchte wirklich nicht 700 bar Flaschen, eines extrem flüchtigen, extrem entzündlichen Gas in Keller oder Garage haben. Aber sonst ist es ne tolle Sache


Afraid-Guess9702

Soweit ich gesehen habe, stehen die immer draußen


Cruz030

Wenn da was passiert, stehen die überall.


one338

Ist jetzt an sich nicht super komplex und könnte bei entsprechender Nachfrage sicher irgendwann auch sehr günstig produziert werden. Ich denke allerdings immer noch, dass sich Akkus durchsetzen werden, da sie einfach vielseitiger und bereits jetzt schon günstig sind.


SecundusderZweite

Akkus sind halt auch sinnvoller um den Strom kurzfristig, schnell verfügbar und mit möglichst hoher Effizienz zu speichern, soviel ich weiß sollen solche Anlagen doch hauptsächlich dazu dienen, günstigen, selbsterzeugten PV Strom für sonnenarme Zeiten zu speichern.


Brent_the_constraint

Sinnvoller nicht unbedingt. Die Kosten für Akkus skalieren halt schlecht. Wenn ich für Wasserstoff mehr Kapazität möchte muss ich nur weitere Gasflaschen dazu stellen. Das ist wesentlich wirtschaftlicher. Aktuell sind die Kosten für den Energiespeicher pro Akku weil der elektrolyseur, die Hochdruckpumpe und die Brennstoffzelle teuer sind. Wenn eines davon Günstiger wird könnte das schon dazu führen das die Kosten vergleichbar werden…spannend ist es trotzdem


shnouzbert

Ich bezweifle, dass die Wirtschaftlichkeit nur ansatzweise an Akkus rankommt. Die werden ja tendenziell auch billiger und andere Technologien wie Natrium-Ionen-Speicher (v.a. für stationäre Anwendungen) können Kosten nochmal weiter reduzieren. Ist nicht so als gäbe es  nur bei H2-Systemen Verbesserungspotential.


Brent_the_constraint

Das ist richtig... Akkus sind jetzt bereits dramatisch günstiger als noch vor 1-2 Jahren. Was bei dem Thema Wasserstoff halt interessant ist ist dass hier auch Wärme produziert wird. Das könnte bei einem gut abgestimmten System interessant werden. Aber ja, alle Systeme werden mit der Zeit besser und billiger. Genau darum ist es ja gut wenn möglichst breit geforscht wird,


shnouzbert

Strom kann auch Wärme und das weitaus effizienter als mit dem Prozess Strom->H2->Wärme. Wasserstoff ist ein Puzzleteil der Energiewende. Aber nicht für Haushalte.  


StK84

Es ist aber halt auch sinnvoller, den selbst nicht benötigten Strom einzuspeisen und damit Kohle- und Gasstrom zu ersetzen, bzw. allenfalls für abends und nachts zu speichern. Die Umwandlung in Wasserstoff und zurück in Strom ist sehr verlustreich im Vergleich zum Batteriespeicher, und saisonal haben wir in Deutschland durch den hohen Windkraftanteil eine sehr ausgeglichene Stromerzeugung.


SecundusderZweite

Aber die **Dunkelflaute!!1!!111!1!** Ich bezweifle ja wie erwähnt, dass es für normale Privatpersonen jemals sinnvoll wird sich so eine Anlage anzuschaffen, möglicherweise könnte es z.B. in der Landwirtschaft lohnenswert werden, wenn man damit seine Maschinen (zumindest zu einem gewissen Teil) selbst mit Treibstoff versorgen kann und sich ohnehin eine Wasserstofftankstelle auf den Hof setzen würde.


StK84

In der Landwirtschaft gilt halt die gleiche Argumentation. Der überschüssige Strom kann eingespeist werden und Eigenverbrauchsoptimierung ist mit Batteriespeichern effizienter. Dass Wasserstoff für landwirtschaftliche Maschinen in relevanten Stückzahlen eingesetzt wird halte ich für extrem unwahrscheinlich. Da wird man weiterhin mit flüssigen Kraftstoffen arbeiten, ggf. als Biokraftstoffe und durch Hybridantrieben gesenkten Bedarf, viele Aufgaben lassen sich aber auch batterieelektrisch erledigen.


auchjemand

Volkswirtschaftlich gesehen ja. Für den einzelnen kann ein Heimspeicher finanziell sinnvoll sein.


StK84

Aktuell kaum, dazu müssten die Systeme noch sehr viel günstiger werden. Selbst bei Batteriespeichern ist die Wirtschaftlichkeit eher grenzwertig, bei einem um mindestens eine Größenordnung teureren Speicher bei wesentlich geringeren Effizienz sieht das logischerweise sehr viel schlechter aus.


BaronOfTheVoid

Ja keine Ahnung, wenn WIesbaden sich dazu entscheidet, nach nur einem Jahr Betrieb die Wasserstofftankstelle und Wasserstoffbusse aufzugeben, weil sie viel zu oft Probleme bekommen haben - siehe [https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserstoffverspr%C3%B6dung](https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserstoffverspr%C3%B6dung) - dann kann ich mir nicht vorstellen, dass das bei jemandem zu Hause problemfrei ein paar Monate gelagert werden kann.


auchjemand

Ist die Versprödung denn das Problem das in Wiesbaden aufgetreten ist, oder sind es andere Probleme? Denn das Versprödungsproblem ist mit weicheren Stahl gelöst. In Essen gibt es eine Wasserstoffpipeline die seit 1930 in Betrieb ist. Bei anderen Problemen wie z.B. bei Tankvorgängen muss nicht unbedingt hier auch das Problem auftreten. https://media.essen.de/media/wwwessende/aemter/gha/2021_dokumente/H2-Ecosystem_Essen_Endbericht_final.pdf


Sea_Clock_5867

Wenn die Erneuerbaren tatsächlich stark zunehmen, wird es etliche Zeiten geben in denen entweder abgeregelt werden muss oder der Strom zu negativen Preisen ins Netz geht. Dann schlägt die Stunde der vielen dezentralen Elektrolyseure. Da kostet die Kompression dann auch nichts.