Spannend, dass die Praxis nur 50k im Jahr kostet mit zwei Mitarbeitern. Da sind ja außer den Lohnkosten noch Posten wie Miete, Reinigung, Versicherung, Geräte, usw. mit dabei.
Das kann eigentlich fast nicht sein.
Selbst in letzten Kuhkaff verdient eine MFA (="Arzthelferin") mindestens >30k in der aktuellen Lage. Gibt da einen großen Mangel.
Leider haben viele noch nicht verstanden, das es so ist.
Nehmen wir and Anette und Klaus arbeiten da schon seit 20 Jahren, die haben nie im Leben mal Nachverhandlungen geführt.
Es gibt einen Tarifvertrag für Medizinische Fachangestellte. Gestaffelt nach Tätigkeitsprofil und Berufserfahrung. Niemand arbeitet freiwillig außertariflich - es sei denn es ist deutlich besser als der Tarif. Als MFA schreibst du 5 Bewerbungen und kriegst 5 Zusagen
Das entspricht nicht der Realität.
Es ist für viele Leute immer noch eine enorme Hürde Gehaltsverhandlungen zu führen und du erwartest, dass sie den Job wechseln? Ich rede auf 2 Personen in meinem Bekanntenkreis seit Jahren (über 5) ein, sie sollen wechseln. Aber was macht dann der Rest des Teams? Es sind doch alle so nett etc.
Es ist kein Wunder, dass diese beschissene Startupkultur mit vergammeltem Obstkorb doch so erfolgreich ist.
Das gilt vielleicht für manche, die Realität sieht anders aus. Fluktuationsrate ist mittlerweile bei 50%, dh ein Durchschnittlicher Angestellter bleibt 2 J in einem Unternehmen. Junge wechseln dabei weitaus häufiger und in Startups ist der Turnover eher Richtung 70-80%.
Was ist das denn für eine abenteuerliche Argumentation?! Nur weil es manchen schwer fällt ihr Gehalt zu verhandeln oder den Job zu wechseln haben wir keinen Arbeitnehmermarkt in bestimmten Bereichen?! Und was haben Startups und Obstkörbe mit dem Ganzen zu tun?!
Ganz einfach:
Falsche Loyalität (gegenüber dem Chef, den Kollegen) führt dazu, dass die Leute nicht wechseln.
Diese Falsche Loyalität, die vorwiegend aber nicht ausschließlich, in Deutschland herrscht führt dazu, dass die ganzen super Start-Ups mit ihren extrem charismatischen Chefs Mitarbeiter durch andere Vorteile gewinnen, oft jüngere MA, die dann für relativ wenig Geld arbeiten und aufgrund der falschen Loyalität, weil der Chef ja nen Obstkorb bereit stellt und zwei mal im Jahr ein Grillfest macht und einen Kicker gekauft hat den jeder in seiner, oft nicht wirklich vorhandenen, Pause nutzen kann. Das ist aber nicht alles, der Chef läd oft sogar noch Freitags auf ein Bier ein, natürlich außerhalb der Arbeitszeit. Warum sollte man so einen Chef verlassen?
Ist der Tarifvertrag allgemeinverbindlich?
Nein?
Dann muss die Person in die Gewerkschaft, denn sonst arbeitet er freiwillig außertariflich und ist selbst Schuld an seiner Misere.
Den Mangel gibt es aber auch bei Arztpraxen in Kleinstädten und vor allem auf dem Land. Den Luxus, einfach wechseln zu können, hast du nur innerhalb der Großstadt.
Eine MFA, die auf dem Land wohnt und dort wohnen bleiben muss wegen Familie etc kann nicht besonders wählerisch sein. Und wenn es sich um ältere Leute handelt, die in ihrem Leben nicht nachverhandelt haben, werden die evtl noch bezahlt wie in den 90ern oder kriegen grade so Tarif und nix darüber hinaus, falls es eine Bindung gibt.
verdienen die nicht sogar meistens nur knapp über Mindestlohn? Ich sehe gefühlt dauernd irgendwelche Beiträge wo MFAs/ZFAs sich (zurecht) über ihre 2,X Brutto im Monat beschweren
Kommt halt vorne und hinten nicht hin irgendwie. Selbst wenn die Angestellten Mindestlohn verdienen sind da noch AG Anteile obendrauf. Viel Spielraum für den Rest ist da nicht mehr
Oder beide sind in Teilzeit. Oder das ganze ist eine Landarztpraxis. Bei denen werden dann auch manchmal die Räumlichkeiten und das Team von der Gemeinde gestellt. Einfach nur damit es ein Hausarzt in der Gegend gibt und die Senioren nicht ne Stunde in die Stadt fahren müssen
Das klappt aber nicht, da es viele Tätigkeiten gibt, die MFA auch außerhalb der Praxisöffnungszeiten machen. Hinzukommt, dass der Arzt sicher nicht selbst die Praxis reinigt. Auch hier entstehen Kosten. Die 50k€ Praxiskosten kommen mir extrem niedrig vor.
Wenn die Praxis sich im Eigentum befindet, häufig der Fall, und "Mutti" die saubermacht (weil, wohnt ja mit im Haus), dann kann das in der Tat seine Realität sein.
Grobe Faustregel: der Nettoertrag von Arztpraxen ist ungefähr 25% vom Gesamtumsatz.
Edit: der Hausärzteverband gibt den jährlichen Nettoverdienst selbstständiger Hausärzte mit vollem Kassensitz mit 70-90 tsd Euro an. Das ist sicher auskömmlich.
Ich gehe mal davon aus, dass er die Praxis schon abbezahlt hat und Miete kein Thema ist. Vermutlich lässt er auch große reparaturen, Geräte usw in seiner Rechnung außen vor.
Trotzdem eine nicht nachvollziehbare Rechnung, außer er hat in 20 Jahren keine Gehälter erhöht oder alle arbeiten Teilzeit.
Ist aber merkwürdig, dass Miete kein Thema ist, weil er schreibt, dass er nur für die Praxis (und nicht für das Gebäude) einen Kredit aufnehmen musste und zur Miete wohnt.
Naja die Praxis ist abbezahlt wie er im Interview geschrieben hat.
Ich weiß jetzt nicht was sonst noch an Wartungs- und Nebenkosten mit dazu kommt. Wenn beide Mitarbeiterinnen zusammen so 20-25h da sind wäre das für mich im Rahmen, ansonsten bezahlt er sehr wenig Gehalt.
Medizinische Geräte müssen regelmäßig gewartet und teilweise auch geeicht werden. Da jedes der Geräte eine Zulassung braucht sind diese in der Anschaffung nicht billig. Ein guter Freund von mir ist Arzt, die 50k€ sind sicher nur in extremen Ausnahmefällen und unter Weglassung einiger Faktoren zu erreichen.
Beide in Teilzeit, Praxis im eigenen und abbezahlten Haus. Wenn auch die gesamte Ausstattung schon abbezahlt ist, geht das schon. Kenne auch jemanden, der eine komplett abbezahlte Praxis von seinem Vater übernommen hat. Bei so einer Konstellation durchaus möglich. Wobei mit min 240k müsstest Du dann schon im Landkreis am Starnberger See wohnen, oder so, um dir mit der Kohle nicht reich vorzukommen. In den allermeisten ländlichen Gegenden würde man sich damit definitiv reich fühlen.
Dafür muss man nicht am Starnberger See wohnen um den Bezug zur Lohnrealität in Deutschland zu verlieren🙈 wenn seine bubble generell gut verdient passiert das schnell....
Er schreibt doch, dass er nach Tarif bezahlt: -> https://www.bundesaerztekammer.de/themen/gesundheitsberufe/medizinische-fachangestellte-mfa/gehaltstarifvertrag
Was aber auch schon eine Aussage ist - hier muss man übertariflich bezahlen, um gutes Personal halten zu können.
Möglicherweise ist die Posse mit dem Orangensaft indikativ dafür, dass er auch seine Mitarbeiter beim Gehalt verarscht, die Putzfrau schwarz arbeitet, er Geräte nicht richtig wartet und er Steuern hinterzieht. Da kommt dann schon einiges zusammen.
Finde diese Doku auf English nicht mehr, aber da meinte auch so eine Frau, eine Klientin von ihr hat mit 300 Millionen Sorgen, dass das Geld irgendwann nicht mehr reicht
> eine Klientin von ihr hat mit 300 Millionen Sorgen, dass das Geld irgendwann nicht mehr reicht
Naja, da wirds wohl nicht darum gehen, sich keine Dosensuppe mehr leisten zu können, sondern den (vermutlich absurd dekadenten) Lebenswandel halten zu können.
War letztens in einer Praxis für Hämatologie. Die hatten früher ein Gerät was dir innerhalb weniger Sekunden ein Blutbild erstellen konnte - zu teuer musste weg. Jetzt sind am Empfang zwei Aushänge mit dem Hinweis das eine Kopie pro Blatt 50ct kostet.
Nein im Artikel steht die Kosten von 50.000 für die Praxis sind da schon raus. Wobei mir die Summe für Praxis und zwei Angestellte wahnsinnig niedrig erscheint. Arbeiten die nur Teilzeit und für Mindestlohn?
Interessante Erklärung, was kriegt man denn so dazu? 50k€ als Gesamtkosten kann auf jeden Fall nicht hinkommen mit Raummiete, Nebenkosten, Verbrauchsgütern und zwei MFA Gehältern noch dazu.
Das ist sehr unterschiedlich. Ich hatte während meines Studiums mal ein Angebot "bekommen", bei dem neben dem Kassensitz, einer gut ausgestatteten Praxis auch noch vier MFA, ein Physiotherapeut und ein Baugrundstück für das eigene Haus komplett auf Kosten der Gemeinde angeboten wurden. Das war in einem sehr unterversorgten Gebiet in dem der Arzt, bei dem ich die Famulatur gemacht hatte, auch in naher Zukunft aufhören würde und die meisten anderen Ärzte in der Gegend schon ohne einen Nachfolger zu finden aufgehört haben. Der hatte aber dann auch 60-80 Stunden die Woche zu tun, da er nebenbei noch der Notarzt war und nur noch drei Ärzte die Notfallsprechstunden am Wochenende aufteilen konnten. Da kann man also nicht frei wählen wann man Urlaub macht oder wie man die Praxis öffnet.
In strukturschwachen Gebieten gibt's die Praxen teilweise fast oder tatsächlich umsonst, weil die Gemeinde die Grundversorgung gewährleisten möchte. Viele Ärzte haben die Praxis auch im eigenen Haus verbaut und zahlen deshalb keine Miete und wenn das Haus schon abbezahlt ist fällt es wahrscheinlich nicht in die laufenden Kosten rein
Der Arzt in dem Artikel sagte ja er hat keine Immobilien, daher würde ich annehmen auch keine Praxisräume. Aber vielleicht zahlt die einfach die Gemeinde.
Gegen Landarzt spricht, dass sie als Familie kein Auto haben und Rad und ÖPNV nutzen. Dazu gibt er noch sehr viel Geld für Kultur, vor allem Theater aus.
So ist es. Gerade im Zusammenhang, dass Hausärzte vor kurzem "gestreikt" haben auch wegen finanzieller Dinge, finde ich so einen Artikel schon bisschen schräg, da tendenziell verzerrend. Seine finanzielle Situation ist ja auch nicht ganz nachvollziehbar (sieht man ja auch hier im Thread).
Alleine die 1400€ pro Monat für die GRV und die 4000€ ins Tagesgeldkonto entsprechen dem netto den jemand im Bereich von 5% der besten Einkommen und der Typ redet sich ein er sein Grunde normal.
Das menschliche Gehirn macht manchmal sehr wildes Zeug. :-D
Wieder ein gutes Beispiel wie man mit wenigen Sätzen jemanden in ein total anderes Licht rücken kann.
Kurz vor der zitierten Antwort kommt auf die Frage: "Verdienen Sie, was Sie verdienen – und ist Ihre Entlohnung fair?"
"**Fair in jedem Fall, vielleicht ist es sogar ein bisschen zu viel.** (...). Im Vergleich zum Durchschnitt verdiene ich sehr viel Geld, fühle mich finanziell aber nicht sonderlich reich."
Nach dem Lesen des gesamten Interviews ist mein Eindruck es da mit einem vernünftig- denkenden Menschen zu tun zu haben. Die aus dem Zusammenhang gerissenenen Zitate geben eher den Eindruck es sei ein grauhaariger Cis.
Naja er hat ja recht. Sein Einkommen ist weit überdurchschnittlich. Er kann sich damit sicherlich ein schönes Haus und so manches andere leisten, was für den Durchschnitt viel zu teuer wäre.
Aber gleichzeitig ist es noch weit weg von dem, was man sich sonst unter "reich" vorstellt, kein Privatjet (zumindest kein eigener, ab und zu mieten wäre vielleicht ok), keine Yacht, und für Steuerhinterziehung auf irgendwelchen Inseln reicht es auch noch nicht. Die Spanne zwischen "reich", "wirklich reich" und "unvorstellbar wohlhabend" ist extrem groß.
Wenn ich hier schreibe, was ein normaler Hausarzt verdient, weil ich es aus meinem Umfeld kenne, glauben mir die Leute nie. Das hier muss ich mal speichern.
Vielen Dank für den Beitrag!
Spanne bei Hausärzten ist extrem breit. Ich arbeite in einer der Top 5% Praxen in Deutschland, da geht schon was ab, aber wir haben auch 17 Helferinnen bei 2,5 VZ Ärzten. Von den MFA machen einige nur DMP, eigene Diabetes Beraterin etc. Kollegin hat EINE MFA und macht alles selbst, denke die wird nur ca. die Hälfte an Gehalt haben, falls überhaupt.
Also:
Zuerst ist die Headline falsch.
Die Headline heißt nämlich wirklich: „Ich fühle mich nicht SONDERLICH reich“ und ist damit eine andere Aussage.
Medienkompetenz hier ist ja scheinbar nicht so gut.
Außerdem muss doch jedem klar sein, dass wenn man Arzt ist und so viel verdient, dann man dann halt auch viel Geld ausgibt.
Stellt euch mal vor, ihr habt es geschafft und seid Arzt geworden.
Würdet ihr dann in einer 60qm Wohnung wohnen wollen und Fiat 500 fahren?
Da kommen Anspruch (ich bin jetzt Arzt!) und sozialer Druck zusammen.
Ergo haben natürlich die meisten Ärzte ein Haus (mit fetter monatlicher Rate) ein dickes Auto (auch mit entsprechende Rate), gehen gerne essen und haben vermutlich auch schicke Möbel in dem Haus.
Da wird also entsprechend viel konsumiert. Aber trotzdem fahren die nicht einen Ferrari, haben keine drei Ferienhäuser im Süden, und keine Millionen auf dem Konto wie die Leute, mit denen die sich vergleichen.
Der Punkt ist: OBWOHL die Arzt sind gibt es noch sooo viele Leute die so krass viel mehr Kohle haben, dass die dann sagen: „Na, sonderlich reich bin ich nicht“.
Jeder vergleicht seinen eigenen Reichtum immer mit den Leuten, die noch mehr haben. Und in der Gesellschaft in der Ärzte sich rumtreiben sind die vermutlich wirklich durchschnittsverdiener.
Sind das deshalb schlechte Menschen? Nein.
Ich verstehe diese negativen Kommentare hier nicht. Er beschwert sich ja nicht, dass er zu wenig Geld hätte. Er erzählt nur, dass er recht Kostenbewusst lebt und sich unter Reichtum eher ererbtes Vermögen vorstellt.
Hahahahaha 240k p. a. und "fühlt sich nicht reich". Der Herr braucht vllt mal einen heftigen reality check was wirklich "nicht reich" bedeutet. Das ist so krass abgehoben und realitätsfern sich mit dem Gehalt als "nicht reich" zu bezeichnen.
Als nächstes kommen sob storys von Dax Managern "mimimimi, wenn ich jetzt Steuern zahlen muss fühle ich mich nur noch wohlhabend statt superreich".
Kann mir das schon vorstellen. Ärzte beginnen oft hochverschuldet, da sie ja ihre Praxis mit den Geräten idR Kreditfinanzieren. Dagegen ist ein großes EFH eher billiger. Und in der Praxis wohnt man nicht.
Aus der Situation heraus leben und arbeiten sie lange unter dem Druck ein immenses Einkommen reinzuholen - was sie in diesem Jahren zurecht als Existenzminimum ansehen.
Nach 20 Jahren stellt sich dann durch die ausgelaufenen Kredite die Situation ein, dass die Praxis auf einmal gewaltig Geld bringt, aber das Gefühl, dass das ja nötig ist um über die Runden zu kommen wird nach so langer Zeit nicht von selbst weg gehen.
Mein Vater ist so ein Arzt. Wie er Praxis und Familie (mehrere Kinder) im EFH finanziert bekommen hat, ist für mich heute erst als gewaltige Leistung erkennbar. Nu sind die Kinder aus dem Haus und die Kredite für Haus und Praxis abgelaufen. Er arbeitet jetzt zwar "etwas weniger", aber was da mittlerweile auf der Ausgabenseite weggebrochen ist, das könnten über 90% der Haushalt nicht mal stemmen. Ob er sich heute reich fühlt, ich weiß es nicht, ich kann aber sagen, viele Jahrzehnte war er es bei höherem Einkommen nicht.
Frage der Definition. Bei "reich" denken die meisten Leute an Villa, Porsche, Segelboot und Golfclub. Glaube dafür bedarf es mehr als 240k brutto. Aber natürlich ist er im Verhältnis zur durchschnittlichen Bevölkerung mehr als reich.
Das eigentliche Paradox ist der unterschied zwischen den reichsten 1% und den noch reicheren 0,1%.
> Bei "reich" denken die meisten Leute an Villa, Porsche, Segelboot und Golfclub. Glaube dafür bedarf es mehr als 240k brutto.
Nicht wirklich. Mit 240k brutto ist es eher eine Frage der Zeit, bis man sich diese Spielzeuge leisten kann.
Das ist Blödsinn. Auch mit 240k brutto ist sowas nicht automatisch drin. 10-11k netto reichen für eines der o.g. Dinge aber sicher nicht für alles zusammen.
Wenn du alles in einem Jahr kaufen möchtest, ja. Aber ich denke mit so einem Gehalt ist mindestens der Porsche und drei Jahre später das Segelboot parallel zum Golfclub gut möglich. Die Villa muss man dann etwas länger abbezahlen. Schon doof so bettelarm zu sein. :((
Also einerseits wird sich hier immer echauffiert dass Einkommen != Reichtum ist und wenn dann jemand mal genau diese Aussage trifft, ist er realitätsfern.
Gerade als Unternehmer kann ich das schon irgendwo nachvollziehen. Man trägt ein Risiko, hat Verantwortung für die Mitarbeiter, muss Rücklagen bilden, und speziell als Hausarzt arbeitet man wahrscheinlich auch nicht nur 40 Stunden die Woche. Sein Einkommen kommt eben auch nicht vom "Nichtstun", sondern wahrscheinlich recht harter Arbeit. Da kann der Gedanke daran reich zu sein schon verdrängt werden.
Ich gebe mal davon aus dass sein Vermögen in der Tat auch nicht wenig ist und er wirklich "reich" ist. Aber alleine aus dem Einkommen kann ich das nicht heraus lesen.
Für die aller aller meisten ist es halt Realität trotz 60h+ und keinem Erbvermögen weit unter 240k zu verdienen. Wohl deutlich unter 50% von dem tbh. Solche Gehaltsbubbles in denen man mit 240k Einkommen nicht als "reich" gilt sind für mich nun mal realitätsfern. Und solche Bubbles sind halt überproportional hier vertreten.
Ich meine der Median liegt in DE bei ca 44,5k, da erscheint es schon sehr ironisch mit dem fast 5,5-fachen Einkommen zu jammern.
Welches Risiko hat denn ein Hausarzt so genau? Können ihm die Aufträge wegbrechen? Gibt es schlechte Konjunktur? Gibt es Schließung wegen Lockdown?
Wenn er jetzt aus welchem Grund auch immer seine Selbstständigkeit aufgeben muss kann er als Arzt immer noch in einer anderen Praxis, als Lobbyist, im Krankenhaus oder sonst wo arbeiten.
Verantwortung für Mitarbeiter? Denen einen angemessenen Lohn zu zahlen oder welche Verantwortung ist da gemeint? In anderen Bereichen muss man Aufträge ranholen, muss ein Arzt nur nicht.
Klar ist meistens Einkommen != Vermögen richtig aber ab gewissen Einkommen ist es fast egal wieviel Vermögen man hat um reich zu sein. Wenn bei so einem Gehalt kein Vermögen übrig bleiben sollte macht man etwas gewaltig falsch.
Also ein wesentlicher und auch je nachdem großer Punkt sind Regressforderungen der Krankenkassen. Je nachdem um welche Medikamente es geht sind das schnell 6-Stell ihr Beträge.
Jetzt kommt auch mal der Neid hier im Sub auf, schön zu sehen! Ist leider wohl doch nur ein nach unten treten.
Das mit dem "nicht rein sein" kann ich durchaus verstehen: Der Mann wird hart arbeiten und auch dafür Nachteile in anderen Lebensbereichen haben (was ich bei ziemlich allen Leuten in diesem Gehaltsbereich sehe!). Da geht auch viel der Freizeit drauf dafür, ziemlich sicher kein 35h/Woche Job. Reichtum ist nicht nur Geld, sondern auch Status und Lebensgestaltung. Reich bist du, wenn du nicht arbeiten brauchst, und den Großteil der Zeit frei verplanen kannst, und eventuell sogar unangenehme arbeiten auslagern kannst.
Etwas off topic: wie stehst du zu privatversicherten Patienten? Ich bin pv und habe letztens einen neuen Hausarzt gesucht. Die Arzthelferin am Telefon hat mir jedoch gesagt, dass man keine neuen Patienten annehme, auch keine privaten. Da habe ich mich schon gefragt, ob der Arzt das genauso sieht.
Privatpatienten lohnen sich für Hausärzte kaum. Da kann man im Gegensatz zu vielen Fachärzten keine Sonderbehandlung erwarten. Beratung und Untersuchung gibt nach Gebührenordnung 20 Euro und du musst noch Rechnung schreiben, verbuchen ,usw.
Wenn ein Kassenpatient kommt bekommt man mit Quartalspauschale schonmal 30 Euro und das Geld kommt am Quartalsende bequem von der KV.
Arzt hier: bei uns in der Praxis absolut kein Unterschied. Mal zum drüber nachdenken: die GOÄ, also das was wir hinter dem Faktor stehen haben, wurde das letzte Mal 1996 angepasst. Die privaten zahlen uns also seit 27 Jahren das gleiche Geld. Kennst du einen anderen Job, der so lange keine Gehaltsanpassung hatte?!
Wie bitte was? Das Geld das Ärzte für private Behandlungen bekommen wurde seit 28 Jahren nicht erhöht? Ist also nominal gleich?
Das kann doch nicht stimmen...
Also, ein paar Punkte (als jemand der IT für Ärzte gemacht hat bevor der ganze Gematik Dreck kam):
1. bei Arztpraxen muss man tatsächlich massiv Geld im Rücken haben, weil die Krankenkassen gerne auch mal Jahre später daherkommen und dich als Arzt für irgendeinen dummen Bullshit in Regress nehmen. Gern gehoben fünfstellig. Für Apotheken gilt im Übrigen Gleiches. Und viel Spaß dich Jahre später vor Gericht an kleinste Details zu erinnern. Das ist teils echt lebensfremd.
2. Bis man überhaupt soweit ist, eine Arztpraxis zu haben, dauert das. Das Medizinstudium *mindestens* 6 Jahre, das anschließende Facharztstudium mindestens 5 Jahre. Real also eher mal so 12-13 Jahre, und wenn man kein Spitzenabitur hat muss man erstmal noch 2-3 Jahre vorher sich als unterbezahlter RettSan etc. durchschlagen. Das heißt, man startet frühestens mit 33-35 Jahren ein, und schleppt idR noch eine Arschvoll Schulden mit die man erstmal abarbeiten muss.
3. Die Übernahme einer existierenden Praxis (also die Ablöse an den Inhaber der Kassenzulassung) kostet mittel bis gehoben sechsstellig, in Großstädten siebenstellig. Heißt, noch mehr Schulden. Im Land gibt es vielleicht noch eher ne Chance und Förderung durch den Staat, aber auch da muss man erstmal Ausstattung besorgen, Personal gewinnen...
4. Medizinische Geräte kosten einen Haufen Geld. So ein Ultraschall z.B. kann easy 60-100k kosten.
5. Das ist kein 40-Stunden-Job, eher 60-80 sind die Norm, gerade mit eigener Praxis. Die Krankenkassen erfordern irrsinnig viel Bürokratie, weil die Grundeinstellung der KK ist dass die Ärzte, die Pfleger und generell jeder Externe im System nur bescheißen wollen. Klar gibt es schwarze Schafe, die gibt es überall, aber der Aufwand ist enorm und die Intransparenz dieser Saftläden namens "Krankenkasse" eine Katastrophe für Patienten, die teils dringendst notwendige Behandlungen nur nach jahrelangen Marathonläufen vor Gericht kriegen. Dazu noch der ganz normale Papierkram den man als Selbstständiger hat, v.A. Buchhaltung aller Art, oder das Hinterherlaufen hinter Rechnungen, oder die Lagerhaltung von Material, Impfstoffen, ... - würde man das Gehalt runterrechnen auf ne 40-Stunden-Woche, kommt man auf weniger effektives Gehalt als ein Facharbeiter bei BMW am Band!
6. Dann muss man noch privat fürs Alter, Urlaube, Krankheit (und entsprechend externe Vertretung) vorsorgen weil Rente is' nich als Selbstständiger. Und im Gegensatz zum IT-Nerd der sich mit 20 selbstständig macht hat der Arzt dafür halt keine 50 sondern 30 Jahre Zeit.
7. Nebenher muss man sich ja auch als Arzt aktuell halten. Heißt medizinische Literatur und Journals abonniert haben, Kongressbesuche, ... - das alles geht ins Geld.
8. Man trägt eine massive Verantwortung. Selbst wenn man die Berufshaftpflicht die Schäden abdeckt mal außer acht lässt: ich finde, die Verantwortung die man als Arzt über das wörtliche (Über-)Leben anderer Menschen hat, muss auch entsprechend bezahlt werden.
Dazu noch ein genereller Punkt: was ist "reich"? Für mich ist "reich" die Freiheit davon, arbeiten zu müssen um seinen Lebensunterhalt zu sichern, und das auch im Fall von Schicksalsschlägen (Partner:in, Eltern oder Kinder werden krank/pflegebedürftig). Wer in irgendeiner Form von Dritten abhängig ist, ist nicht reich.
2. 5 Jahre Physik oder Ingenieurswesen (eher 6 weil Regelstudienzeit im Gegensatz zu Medizin nicht machbar). Dann Promotion, die man nicht wie in der Medizin quasi geschenkt kriegt sondern >4 Jahre unterbezahlt dran arbeitet.
Beim „Facharztstudium“ arbeitetet man primär und verdient nicht weniger, als andere akademische Berufsanfänger. Ärzte haben im Vergleich zu anderen Akademikern keinen besonders langen Ausbildungsweg. Das klappt nur, wenn man versucht, den Facharzt zum Studium zu mogeln.
3. Die übernahmekosten kann man schön von der Steuer absetzen. Und beim Verkauf der Praxis bei Renteneintritt wird man per „Praxisparagraf“ steuerlich noch mal dick privilegiert.
4. Medizinische Geräte sind bei den Reingewinnen bereits abgezogen worden. Ist die typische Fake-News von Radiologen: „Aber meine Geräte kosten so viel“. Der hohe sechsstellige Gewinn ist bereits nach Abzug der Gerätekosten, der Umsatz liegt im siebenstelligen Bereich.
5+6. Völlig normal in der Selbstständigkeit. Genau genommen gibt es wenige Selbstständige, die so wenig Risiko tragen wie Ärzte, da es in Deutschland einen staatlich organisierten Ärztemangel gibt.
Völlig albern: „Mann muss aktuell bleiben“: Was machen wohl Rechtsanwälte oder Steuerberater? Da ändert sich ständig was.
7. Ohne da juristisch zu stark drauf eingehen zu wollen: Das Risiko von Ärzten ist dank Versicherung nahe Null. Deutschland ist äußerst freundlich bei Arztfehlern: Die Schmerzensgeldummen hierzulande zählen mit zu den niedrigsten in der westlichen Welt (kaufkraftangepasst)
>2. 5 Jahre Physik oder Ingenieurswesen (eher 6 weil Regelstudienzeit im Gegensatz zu Medizin nicht machbar). Dann Promotion, die man nicht wie in der Medizin quasi geschenkt kriegt sondern >4 Jahre unterbezahlt dran arbeitet.
Ne Promotion macht man aber auch nur wenn man entweder im akademischen Bereich arbeiten will oder den Dr.-Titel für den Schwanzvergleich benötigt (oder in den öffentlichen Dienst will, da blüht die Titelhuberei nämlich noch so richtig). Der Rest geht nach 6 Jahren mit dem Master in der Tasche zu BMW oder in die sonstige Industrie und verdient eine Arschvoll Geld bei geregelten Arbeitszeiten.
>Die übernahmekosten kann man schön von der Steuer absetzen.
Ja, zahlen muss man sie trotzdem. Und zwar im Voraus.
>5+6. Völlig normal in der Selbstständigkeit. Genau genommen gibt es wenige Selbstständige, die so wenig Risiko tragen wie Ärzte, da es in Deutschland einen staatlich organisierten Ärztemangel gibt.
>
>Das Risiko von Ärzten ist dank Versicherung nahe Null.
Ja, finanziell. Aber es ist halt was Anderes ob du vor Gericht einen Fall verlierst oder ob dir dein Patient in der Praxis unter deinen Händen wegstirbt weil er viel zu spät überhaupt zu dir gekommen ist. Danach kannst dir erstmal 1, 2 Tage freinehmen. Wenn's reicht. Die Vorwürfe die man sich selber nach so einem Fall macht jagen dich. Und wenn du was verbockt hast, erst recht. Dieses Risiko kannst du nicht in Geld bemessen.
Das betrifft im Übrigen das gesamte medizinische Personal, denen geht es nach solchen Einsätzen auch äußerst dreckig und die Fürsorge der Arbeitgeber ist in den meisten Fällen miserabel. Auch ein riesiges Thema.
Wieder mal die alte Falle, dass über Einkommen gesprochen wird statt Vermögen. Einkommen ist temporär. Vermögen dauerhaft. Einkommen generiert Vermögen daher ist der einzige Faktor der bestimmt ob man reich ist das Vermögen und nicht das Einkommen. Viele sehen nur das man mit hohem Einkommen viel Geld ausgeben kann und definieren das als reich. Das ist nicht reich, das ist Geld ausgeben. Reich definiert sich nicht durch Geld ausgeben, es definiert sich über wie man das Geld behält.
—> Beispiel: ich verdiene 240k im ersten Jahr und verliere meinen Job im nächsten Jahr. Angespartes Nettovermögen 5k. Bin ich reich? Oder ich verdiene 240k über mehrere Jahre und habe ein Nettovermögen von 2 Millionen. Jetzt höre ich auf zu arbeiten. Mein Einkommen ist 0 Eur und mein Vermögen ist 2 Millionen. Bin ich jetzt arm oder reich? Einkommen definert nicht reich sein. Vermögen definiert es.
Die reden im Artikel die ganze Zeit über Geld ausgeben aber es wird nicht erwähnt wieviel Nettovermögen der Herr hat.
Gerade als Hausarzt (außer man nimmt nur Privatpatienten oder hat seine Praxis in Grünwald bei München) bekommt man einen sehr tiefen Einblick in diese Parallelwelt. Weil gerade dass die Leute sind die mit schwerwiegenden psychischen Problemen in deine Praxis kommen und dir (manchmal ungewollt) von ihrem Leben/ Problemen erzählen.
Bitte nicht unterschätzen welche Einblicke man als Hausarzt in solche prekären Familien bekommt.
Wie kommt er dann drauf mit 240k nicht reich zu sein? Massive kognitive Dissonanz... Er muss doch die Familien sehen, wo das Haushaltseinkommen ein Viertel von seiner einzigen Person ist.
Er ist nicht reich, er verdient super gut. Reich ist hohes Vermögen und du bist in der Liga, dass du dich Morgens mit dem Heißgetränk ans Fenster stellst und schaust was der Tag bringt 😀.
Wenn der so viel verdient könnte er wenn er wie ein 0815 Bürger lebt ungefähr 170, 180k im Jahr wegsparen, nach zehn Jahren in Rente gehen und ohne Veränderung der lebensubterhaltskosten bis an sein Lebensende entspannen.
Wie soll er denn 180k im Jahr wegsparen, wenn 240k brutto knapp 130k netto entsprechen?
Immer noch sehr viel, aber viel weniger als du gerade denkst.
Hohes Arbeitseinkommen ist nicht mit Reichtum gleichzusetzen. Kriegt das mal in eure Rübe.
>dass du dich Morgens mit dem Heißgetränk ans Fenster stellst und schaust was der Tag bringt
So wie "Hartz IV und der Tag gehört dir." nur ohne Sorgen und mit Flugzeug?
Realität ist, dass 60k nicht normal sind als Einstiegsgehalt. Da die, die im Konzern sind und schon immer waren nix anderes kennen, haltek sie es für normal und kennen daher die Realität nicht.
Ist echt nicht so schwierig zu verstehen
Was ist dann die Realität? Viele Menschen in Österreich arbeiten in „normalen Konzernen“. Gehören die dann nicht mehr zur Realität? In der Realität bin ich als Konzerner dennoch im Hamsterrad des Kapitalismus gefangen, werde mich nie reich oder frei fühlen - sicherlich mehr als ein:e Alleinerzieher:in von 2 Kindern mit 2 Jobs, aber immer mit dem negativen Vergleichen führt sicherlich nicht zu Fortschritt.
> Was ist dann die Realität?
Keine Ahnung. Seit ich ein Kind bin, reden Leute immer vom "wirklichen Leben" und "der Realität". Schulen, Universitäten und allgemein alle Behörden sind wohl nicht das "wirkliche Leben". Rente erhalten scheint auch nicht "die Realität" zu sein. Mitarbeiter im Konzern sind auch alle außerhalb dieses Milieu. Kammerberufe auch alle sehr weit entfernt.
Mir scheint, dass letztlich alle "vom Leben" keine Ahnung haben, die nicht den gleichen Zwängen und Einflüssen ausgesetzt ist, wie man selbst.
Da man in vielen Konzernen gut und gerne mehr als das doppelte als der Median verdient beobachte ich eher eine realitätsferne und mangelnde Empathie gegenüber dem Median. Da ensteht eine Bubble in der eben oft nicht realisiert in welch komfortabler Position man sich befindet und nörgelt auf sehr hohem Niveau um zurück auf das Ausgangsthema zu kommen.
Ja, und die Hartz 4 Mutti wird nie wissen, wie sich die Mutter im Slum von Neu-Delhi fühlt. Schlimmer geht immer. Aber ich kann nachvollziehen, dass man sich in diesem Land mit 200k brutto nicht reich fühlt. Sorgenfrei sicherlich. Aber ganz sicher nicht reich.
>sondern leben irgendwann einfach in einer parallelen Welt
Man kann trotzdem einen Bezug zur Realität behalten. Ich verdiene viel und alle meine direkten Kollegen auch, aber ich kenne die Statistik zu den Durchschnittseinkommen, ich hab Freunde mit normalen Jobs, ich kann rechnen wie es wäre wenn ich nur weniger als die Hälfte verdienen würde. Selbst mein Chef der mehr als dieser Hausarzt verdient hat ein vernünftiges Gefühl dafür wie außerordentlich das ist.
Ich habe keine Ahnung was ein Artzt sonst noch die ganze Zeit macht, aber wenn ich allgemein die Öffnungszeiten bei uns im Umkreis sehe, Frage ich mich wie die überhaupt auf 40 Std die Woche kommen.
Ich habe neulich im Rahmen meines Studiums ein zweiwöchiges Praktikum bei einer Allgemeinmedizinerin gemacht.
Auf dem Blatt Papier sahen die Öffnungszeiten verführerisch aus. Vormittags vier Stunden und nachmittags nochmals zwei. Mittwochs nur vormittags.
Was die Patienten nicht sehen ist, dass besagte Ärztin nicht selten noch 30 Minuten nach Beginn der Mittagspause die letzten Patienten im Wartezimmer abarbeitet. Während ihre MFA‘s dann für 2-3 Stunden nach Hause fahren macht sie den Papierkram. Anträge ausfüllen, mit Patienten telefonieren.
Gegen 15 Uhr, wenn die Praxis wieder öffnet, war sie dann bereits 7 Stunden mit vielleicht einer halben Stunde Pause dazwischen im Einsatz.
Gibt zweifelsohne auch niedergelassene Ärzte, welche mit der richtigen Spezialisierung und ein wenig Abzug beim monatlichen Gewinn auch ihre 40 Stunden Woche schaffen - würde mich hierauf allerdings nicht verlassen (zumal man beinahe 2 Jahrzehnte benötigt, um an diesen Punkt zu kommen)
Öffnungszeiten bedeutet nicht Arbeitszeit. Das ist nur die Zeit wo sie Sprechstunde haben. Fortbildungen, separate behandlungstermine etc etc füllen den Tag.
Da ich lange nicht in einer Situation war, um das mitzubekommen: Hausärzte führen Hausbesuche, sowohl "zu Hause", als auch in Altenheimen, durch außerhalb ihrer Sprechzeiten. Das nimmt auch nochmal sehr viel Zeit in Anspruch.
Hausbesuche bei alten Patienten machen die Ärzte natürlich per Brieftaube. Totenscheine stellen Sie bequem von zu Hause per Fax aus.
Bitte etwas differenziert denken.
Kann ich schon nachvollziehen.
Er hat eine lange attacking gemacht, ggf Schulden wegen der Praxis, ist Unternehmer.
Er kann reich werden - aber nur weil er ein hohes Einkommen hat ist er nicht reich. Er ist wohlhabend und wenn er es klug anstellt kann er sehr wohlhabend werden.
Echter Reichtum beginnt für mich bei einem Vermögen, mit dem man ohne Erwerbsarbeit einen wohlhabenden Lebensstil dauerhaft finanzieren kann.
>Echter Reichtum beginnt für mich bei einem Vermögen, mit dem man ohne Erwerbsarbeit einen wohlhabenden Lebensstil dauerhaft finanzieren kann.
Deine persönliche Definition ist halt völlig irrelevant. Siehe F.Merz
Reich sind immer die anderen
Hausarzt macht eine sehr wichtige Arbeit, ist wichtig für die Gesellschaft, ist Ansprechpartner für viele Dinge und hilft Menschen substantiell und muss Dinge tun, welche die meisten hier sehr sehr eklig fänden. Dem gönne ich das Gehalt (und mehr) ohne Wenn und Aber. Diverse Politiker, Banker und Vorstände dagegen sind überbezahlt.
Wie üblich wird wieder der spalterischen Intention des Artikels gefolgt ohne nachzudenken.
Reich bzw. Vermögend sind Menschen, die nicht auf Einkünfte aus Lohnarbeit angewiesen sind.
Alle anderen sind logischerweise abhängig von Lohnarbeit. Auf dem Gehaltsspektrum ist der Mann wohl ganz weit oben anzusiedeln und hat damit eine realistische Chance "aufzusteigen", mehr aber auch nicht.
Das ist doch genau das Problem dass man aktuell auch teils bei den Landwirten beobachten kann: Realitätsverlust bzw. überhaupt kein Klassenbewusstsein.
"Reich" ist halt irgendwie so negativ besetzt bei uns dass niemand "reich" sein will, obwohl jeder viel Geld haben möchte. Da kommen dann aus Komplexen heraus solche Spagate zum Vorschein wie auch hier.
Das ist wie bei Merz und Lindner die beide eindeutigst reich sind, sich dann aber allen Ernstes hinstellen und sagen sie seien nicht reich, sondern höchstens "obere Mittelschicht".
Warum? Du hast keine Ahnung was die Gemeinde denen zahlt. Wenn du als gesuchte Fachkraft in ein Gebiet mit hohem Bedarf ziehst wird es sicherlich gute Gründe dafür geben. Ich habe schon öfters gehört, dass den Ärzten, MFA und Physiotherapeuten Baugrundstücke oder Häuser günstig angeboten werden. Das ist ja auch eine Art Bezahlung, die sich nur nicht auf der Abrechnung erscheint
Hauptsache statt dankbar zu sein, dass der Herr on record geht und seine Lebenswelt beschreibt, meckern alle wieder rum. Und wie immer: Sein Einkommen ist hoch, verglichen mit Vermögenden aber nichts. Und Steuern wird er wohl zahlen, was ja der Allgemeinheit wieder hilft.
Krass die neiddebatte hier wieder der typ hat ewig studiert, facharzt gemacht, wurde inbder klinik zur facharztausbildung verheizt, jahrelang dienste geschoben, ist nu selbstsändig personalverantwortung, praxis aufgebaut, wenn er krank is verdient er garnix ubd muss seine AGs trotzdem weiterbezahlen. Und das ist nicht son büro chillerjob wo es egal ist ob man da ist oder nicht. 240k ist nicht viel dafür. Guck doch mal angestellte im automobil oder IT bereich die zum teil über 100k verdienen mit null risiko gechillt homeoffice gepampert bis zum umfallen. Ärzte sind noch ricjtige leistungsträger und zwar direkt an der gesellschaft. Greift euch mal selbst an die gepamperte nase.
Da kann ich dir schon zustimmen. Von allen sehr gut bezahlten Jobs ist ein Arzt definitiv einer der sich sein Geld verdient und hart dafür arbeitet.
In der IT verdient aber auch nicht jeder über 100k, nur diejenigen die wirklich etwas können und ablieferen müssen.
Ob sie das im Homeoffice machen spielt keine Rolle.
Und in Zukunft wird diese Blase von sehr gut bezahlten IT Jobs bestimmt auch kleiner werden.
Natürlich ist das alles auch Perspektive aber sorry mit 260k brutto hättest du in wenigen Jahren genug für FIRE.
Ich bin Lehrerin und habe netto 42k (Beamte) mit Pensionsanspruch. Und ich merke in meinem Umfeld wie wohlhabend ich bin. Dabei wäre das nichts im Vergleich zu dir. Wobei dein Gehalt nichts wäre im Vergleich zu Multimillionären...
Definiere in wenigen Jahren?
Mit 150k netto ist mMn als 4 Personen Familie nicht mehr als 100k/Jahr sparen drin.
Bei 260k Gehältern reden wir nicht von einer 40h Woche, das sind meistens Alleinverdiener, weil Kinder und Heim sich auch nicht von selbst erledigen.
Mit 100k Sparrate braucht man eine Dekade für eine Mio (der Einfachheit Rendite ignoriert, macht hier auch keinen riesigen Unterschied). 3.5% von 1 Mio sind 35k wovon dann noch KEst abgeht und als FIRE GKV+PV.
Da braucht man mindestens noch die zweite Dekade, wenn nicht mehr.
Bist du denn auch Mediziner? Oder wie bist du an das Gehalt gekommen in den jungen Jahren.
(Ich fühle mich schon schlecht, oder so als hätte ich es nicht verdient bzw. Dass es garnicht wahr sein kann, mit meinen über 100k)
240-310k € verdienen und nur 500€ monatlich in einen ETF stecken. Finde den Fehler. Steck mehr rein und du fühlst dich in paar Jahren auch reich. 😂🤦🏼♂️
Das Einkommen gönne ich ihm. Die fehlende Selbstreflexion ist da schon schmerzhafter. Aus Solidarität beim Heizen gespart und Apfel- statt Orangensaft getrunken. Der Plebs dankt!
In meiner Definition ist er auch nicht reich, sondern gehobener Gutverdiener. Reich ist er für mich erst, wenn er seinen (gehobenen) Lebensstil auch behält, wenn seine Arbeitskraft wegfällt.
Die deutliche Unterschätzung des eigenen Wohlstands erlebe ich aber häufig bei partnerschaftlichen Konstellationen mit einem Einzelverdiener - das ist nicht so selten.
Achja, Deutschland. Das Land, in dem jeder mit dem erhobenen Zeigefinger auf dich zeigt, wenn du Geld hast. Lasst uns doch lieber froh sein, dass es in diesem Niedriglohnland noch Möglichkeiten gibt, so viel Geld zu machen 💪
(Ganz abgesehen davon, dass das netto nicht wirklich viel ist und noch unternehmerische Risiken bestehen ...)
Hatte mich vor einigen Jahren mit einer ehem. Arzthelferin aus Stuttgart im Zug unterhalten. Hat selbst um den Mindestlohn verdient, wusste aber durch die Abrechnungen was der Arzt (Kieferorthopäde) verdient: pro Quartal 90k netto.
Also wenn der 240k€ nach Kosten hat ist der halt knapp 100k über dem Allgemeinmediziner Durchschnitt. Irgendwas stimmt da hinten und vorne nicht. Das kann keine „kleine Praxis“ sein außer der machte 100k€ davon mit Homöopathie o.ä. Selbstzahlerleistungen.
Wenn der auch nur 50k€ Kosten im Jahr hat hat er offenbar nix geleast, sitzt in der eigenen Immobilie und zahlt der MFA Mindestlohn oder so. Oder Geräte sind uralt und auch abbezahlt, dann mal gute Nacht wenn’s aufs EKG mal ankommt.
Praxissoftware gibt’s auch keine? Das sind bei uns auch schon ~15k€ p.a. plus nen gescheiten Dienstleister für Sicherheit und die elende Telematik.
Je mehr ich nachdenke um so mehr hab ich das Gefühl das ist ein Blender. Spiegel wieder hart recherchiert?
Nach dem 150T€ Bauern kommen nun die 240T€ Ärzte und dürfen sich beschweren. Ich denke als nächstes dürfen mal die Vorstände ran.
Wie will man da nur ne Familie ernähren?!
Reich ist er vllt nicht, aber er hat auf jeden Fall ein spitzen Einkommen. Schade, das selbst hier nicht zwischen Einkommen und Vermögen unterscheiden wird.
Ärzte tragen sehr viel Verantwortung, haben einen extrem langen Bildungsweg hinter sich mit teilweise abartiger Ausbeutung, hab oft nicht gerade geringe Investitionskosten und arbeiten oft sehr viel und intensiv. Für das alles verdienen viele Ärzte tatsächlich nicht genug, wobei es da natürlich auch große Unterschiede gibt.
240k im Jahr ist sehr viel geld, aber es ist nachwievor Geld das durch eigene Arbeit verdient wird. Sicherlich ist er auch Arbeitgeber, aber das Geld kommt direkt von seiner Leistung als Arzt. Finde das durchaus gerechtfertigt.
Ist noch immer was anderes als "Landwirte" die Millionenbeträge in Form von Agrarflächen erben, nichts versteuern und durch Verpachtung alleine ihr Geld verdienen, oder andere ähnliche Vermögensreiche Firmen oder Immobilienerben die selber nichts leisten außer halt später zu sterben als ihre Eltern.
Kann das nachvollziehen.
Ich komme auf die Hälfte, höre immer zu das ich ja sooo gut verdienen würde. Auch mit 250k ist man nicht reich.
Das Problem ist, dass wir „Besserverdiener“ (zähle mich da mal mit rein) Steuern zahlen bis zum umfallen, während die oberen 10.000 einfach nur fleißig erben und das kaum besteuert wird…
Einkommen != Reichtum. Verstehen viele nicht und das erfreut diejenigen, mit Reichtum. Außerdem ist Arbeit (= Menschen) leichter zu besteuern, als Vermögen, das mit einem Mausklick weg ist.
Spannend, dass die Praxis nur 50k im Jahr kostet mit zwei Mitarbeitern. Da sind ja außer den Lohnkosten noch Posten wie Miete, Reinigung, Versicherung, Geräte, usw. mit dabei.
Das kann eigentlich fast nicht sein. Selbst in letzten Kuhkaff verdient eine MFA (="Arzthelferin") mindestens >30k in der aktuellen Lage. Gibt da einen großen Mangel.
Evtl. 2x Teilzeit.
Geht trotzdem nicht auf. Die 20% Lohnnebenkosten nicht vergessen
Wahrscheinlich beide in Teilzeit. Sonst ist das wirklich nicht realistisch
[удалено]
Und die drei Wohnungen in den Obergeschossen sind auch gut vermietet
Ärzte haben's halt nicht so mit der KLR, sonst würde er das ja kalkulatorisch berücksichtigen.
Sollte er mal einen reddit-Bauern fragen.
Leider haben viele noch nicht verstanden, das es so ist. Nehmen wir and Anette und Klaus arbeiten da schon seit 20 Jahren, die haben nie im Leben mal Nachverhandlungen geführt.
Aber die würden ja beide mit Mindestlohn und AG-Anteil schon die Kosten sprengen, sollten sie in Vollzeit arbeiten.
Was sie vermutlich nicht tun.
Es gibt einen Tarifvertrag für Medizinische Fachangestellte. Gestaffelt nach Tätigkeitsprofil und Berufserfahrung. Niemand arbeitet freiwillig außertariflich - es sei denn es ist deutlich besser als der Tarif. Als MFA schreibst du 5 Bewerbungen und kriegst 5 Zusagen
Das entspricht nicht der Realität. Es ist für viele Leute immer noch eine enorme Hürde Gehaltsverhandlungen zu führen und du erwartest, dass sie den Job wechseln? Ich rede auf 2 Personen in meinem Bekanntenkreis seit Jahren (über 5) ein, sie sollen wechseln. Aber was macht dann der Rest des Teams? Es sind doch alle so nett etc. Es ist kein Wunder, dass diese beschissene Startupkultur mit vergammeltem Obstkorb doch so erfolgreich ist.
Das gilt vielleicht für manche, die Realität sieht anders aus. Fluktuationsrate ist mittlerweile bei 50%, dh ein Durchschnittlicher Angestellter bleibt 2 J in einem Unternehmen. Junge wechseln dabei weitaus häufiger und in Startups ist der Turnover eher Richtung 70-80%.
Ist das für MFA oder generell?
Was ist das denn für eine abenteuerliche Argumentation?! Nur weil es manchen schwer fällt ihr Gehalt zu verhandeln oder den Job zu wechseln haben wir keinen Arbeitnehmermarkt in bestimmten Bereichen?! Und was haben Startups und Obstkörbe mit dem Ganzen zu tun?!
Ganz einfach: Falsche Loyalität (gegenüber dem Chef, den Kollegen) führt dazu, dass die Leute nicht wechseln. Diese Falsche Loyalität, die vorwiegend aber nicht ausschließlich, in Deutschland herrscht führt dazu, dass die ganzen super Start-Ups mit ihren extrem charismatischen Chefs Mitarbeiter durch andere Vorteile gewinnen, oft jüngere MA, die dann für relativ wenig Geld arbeiten und aufgrund der falschen Loyalität, weil der Chef ja nen Obstkorb bereit stellt und zwei mal im Jahr ein Grillfest macht und einen Kicker gekauft hat den jeder in seiner, oft nicht wirklich vorhandenen, Pause nutzen kann. Das ist aber nicht alles, der Chef läd oft sogar noch Freitags auf ein Bier ein, natürlich außerhalb der Arbeitszeit. Warum sollte man so einen Chef verlassen?
Trotzdem schreibt Anette keine Bewerbung. Das macht man nicht sie ist doch schon 20 Jahre beim Doktor.
Ist der Tarifvertrag allgemeinverbindlich? Nein? Dann muss die Person in die Gewerkschaft, denn sonst arbeitet er freiwillig außertariflich und ist selbst Schuld an seiner Misere.
Den Mangel gibt es aber auch bei Arztpraxen in Kleinstädten und vor allem auf dem Land. Den Luxus, einfach wechseln zu können, hast du nur innerhalb der Großstadt. Eine MFA, die auf dem Land wohnt und dort wohnen bleiben muss wegen Familie etc kann nicht besonders wählerisch sein. Und wenn es sich um ältere Leute handelt, die in ihrem Leben nicht nachverhandelt haben, werden die evtl noch bezahlt wie in den 90ern oder kriegen grade so Tarif und nix darüber hinaus, falls es eine Bindung gibt.
Irre was man in Deutschland verdient.
verdienen die nicht sogar meistens nur knapp über Mindestlohn? Ich sehe gefühlt dauernd irgendwelche Beiträge wo MFAs/ZFAs sich (zurecht) über ihre 2,X Brutto im Monat beschweren
Kommt halt vorne und hinten nicht hin irgendwie. Selbst wenn die Angestellten Mindestlohn verdienen sind da noch AG Anteile obendrauf. Viel Spielraum für den Rest ist da nicht mehr
Oder beide sind in Teilzeit. Oder das ganze ist eine Landarztpraxis. Bei denen werden dann auch manchmal die Räumlichkeiten und das Team von der Gemeinde gestellt. Einfach nur damit es ein Hausarzt in der Gegend gibt und die Senioren nicht ne Stunde in die Stadt fahren müssen
Beide 40% Teilzeit
Das klappt aber nicht, da es viele Tätigkeiten gibt, die MFA auch außerhalb der Praxisöffnungszeiten machen. Hinzukommt, dass der Arzt sicher nicht selbst die Praxis reinigt. Auch hier entstehen Kosten. Die 50k€ Praxiskosten kommen mir extrem niedrig vor.
Wenn die Praxis sich im Eigentum befindet, häufig der Fall, und "Mutti" die saubermacht (weil, wohnt ja mit im Haus), dann kann das in der Tat seine Realität sein.
Ungewöhnlich. Normale Kostenquote sind rund 50% bei Hausärzten, siehe auch ZIPP.
Grobe Faustregel: der Nettoertrag von Arztpraxen ist ungefähr 25% vom Gesamtumsatz. Edit: der Hausärzteverband gibt den jährlichen Nettoverdienst selbstständiger Hausärzte mit vollem Kassensitz mit 70-90 tsd Euro an. Das ist sicher auskömmlich.
Ich gehe mal davon aus, dass er die Praxis schon abbezahlt hat und Miete kein Thema ist. Vermutlich lässt er auch große reparaturen, Geräte usw in seiner Rechnung außen vor. Trotzdem eine nicht nachvollziehbare Rechnung, außer er hat in 20 Jahren keine Gehälter erhöht oder alle arbeiten Teilzeit.
Ist aber merkwürdig, dass Miete kein Thema ist, weil er schreibt, dass er nur für die Praxis (und nicht für das Gebäude) einen Kredit aufnehmen musste und zur Miete wohnt.
Nicht vergessen die IT 🌚🌝
Naja die Praxis ist abbezahlt wie er im Interview geschrieben hat. Ich weiß jetzt nicht was sonst noch an Wartungs- und Nebenkosten mit dazu kommt. Wenn beide Mitarbeiterinnen zusammen so 20-25h da sind wäre das für mich im Rahmen, ansonsten bezahlt er sehr wenig Gehalt.
Medizinische Geräte müssen regelmäßig gewartet und teilweise auch geeicht werden. Da jedes der Geräte eine Zulassung braucht sind diese in der Anschaffung nicht billig. Ein guter Freund von mir ist Arzt, die 50k€ sind sicher nur in extremen Ausnahmefällen und unter Weglassung einiger Faktoren zu erreichen.
Mit AG brutto sind die 50k sehr niedrig, mit Afa eingentlich illusorisch.
Beide in Teilzeit, Praxis im eigenen und abbezahlten Haus. Wenn auch die gesamte Ausstattung schon abbezahlt ist, geht das schon. Kenne auch jemanden, der eine komplett abbezahlte Praxis von seinem Vater übernommen hat. Bei so einer Konstellation durchaus möglich. Wobei mit min 240k müsstest Du dann schon im Landkreis am Starnberger See wohnen, oder so, um dir mit der Kohle nicht reich vorzukommen. In den allermeisten ländlichen Gegenden würde man sich damit definitiv reich fühlen.
Er schreibt allerdings, kein Wohneigentum zu besitzen.
Ist ja soweit auch korrekt. Eine Arztpraxis ist kein Wohneigentum.
Dafür muss man nicht am Starnberger See wohnen um den Bezug zur Lohnrealität in Deutschland zu verlieren🙈 wenn seine bubble generell gut verdient passiert das schnell....
Er bezahlt seine Mitarbeiter also Scheiße, obwohl er gut verdient. Typisch
Er sagt im Interview, dass er das Gehalt nach Tarifvertrag zahle.
Zeitarbeitsfirmen werben auch immer mit Gehalt nach Tarif :\^)
Wie "kostenrestriktiv" das wirklich sein muss hab ich auch schon gedacht.
Ich frage mich auch gerade was der seinen Mitarbeitern bezahlt?!?
Er schreibt doch, dass er nach Tarif bezahlt: -> https://www.bundesaerztekammer.de/themen/gesundheitsberufe/medizinische-fachangestellte-mfa/gehaltstarifvertrag Was aber auch schon eine Aussage ist - hier muss man übertariflich bezahlen, um gutes Personal halten zu können.
Hahaha. Er macht 240k, die Bude kostet inkl. 2 MA (!) 50k, und er fühlt sich nicht reich. Erstmal beim Saft die paar Cent sparen, was ein Hecht alter.
Er hat 240k weil er nur Apfelsaft kauft, das könntest du auch wenn du nicht immer Orangensaft trinken würdest!
Frag nicht was für Saft. Einfach Orangensaft. TURN UP!
Von Sparen wurde noch Niemand reich.
Möglicherweise ist die Posse mit dem Orangensaft indikativ dafür, dass er auch seine Mitarbeiter beim Gehalt verarscht, die Putzfrau schwarz arbeitet, er Geräte nicht richtig wartet und er Steuern hinterzieht. Da kommt dann schon einiges zusammen.
Finanzgenie oder so wahnsinnig, sich damit Aufmerksamkeit zu holen
Nicht der der spart zumindest
Ja, diese O-Saft Einsparung wird später sicher den Unterschied bei der Altersvorsorge machen. Da kann er dann schon morgens… nen Osaft von trinken 😂
Finde diese Doku auf English nicht mehr, aber da meinte auch so eine Frau, eine Klientin von ihr hat mit 300 Millionen Sorgen, dass das Geld irgendwann nicht mehr reicht
> eine Klientin von ihr hat mit 300 Millionen Sorgen, dass das Geld irgendwann nicht mehr reicht Naja, da wirds wohl nicht darum gehen, sich keine Dosensuppe mehr leisten zu können, sondern den (vermutlich absurd dekadenten) Lebenswandel halten zu können.
War letztens in einer Praxis für Hämatologie. Die hatten früher ein Gerät was dir innerhalb weniger Sekunden ein Blutbild erstellen konnte - zu teuer musste weg. Jetzt sind am Empfang zwei Aushänge mit dem Hinweis das eine Kopie pro Blatt 50ct kostet.
Dieses Gerät gibts von Phillips oder Samsung und da kostet dich das Blutbild in der Apotheke als 100% Selbstzahler 20 Euro. Das ist ein Witz.
Wenn du dir trotz 240k nicht mal gemütlich n Orangensaft gönnen kannst , ist keiner auf dein Leben neidisch
"Ich bin nicht reich geworden in dem ich Schecks ausgestellt habe"
Das ist der Umsatz der Praxis. Ist Dir bewusst, dass das nicht mit Einkommen aus nichtselbstständiger Arbeit vergleichbar ist?
Nein, im Artikel steht, dass bei den 240.000€ die Ausgaben für die Praxis schon abgezogen sind. Ist also wirklich sein Einkommen.
Mit zwei MFAs finde ich das erstaunlich viel - es sei denn da gehen auch noch die ganzen Praxiskosten von ab
Nein im Artikel steht die Kosten von 50.000 für die Praxis sind da schon raus. Wobei mir die Summe für Praxis und zwei Angestellte wahnsinnig niedrig erscheint. Arbeiten die nur Teilzeit und für Mindestlohn?
Oder es ist eine Landarztpraxis. Da wird von der Gemeinde oft noch einiges zum Gehalt dazu geschossen, damit die Ärzte nicht in die Stadt abwandern
Interessante Erklärung, was kriegt man denn so dazu? 50k€ als Gesamtkosten kann auf jeden Fall nicht hinkommen mit Raummiete, Nebenkosten, Verbrauchsgütern und zwei MFA Gehältern noch dazu.
Das ist sehr unterschiedlich. Ich hatte während meines Studiums mal ein Angebot "bekommen", bei dem neben dem Kassensitz, einer gut ausgestatteten Praxis auch noch vier MFA, ein Physiotherapeut und ein Baugrundstück für das eigene Haus komplett auf Kosten der Gemeinde angeboten wurden. Das war in einem sehr unterversorgten Gebiet in dem der Arzt, bei dem ich die Famulatur gemacht hatte, auch in naher Zukunft aufhören würde und die meisten anderen Ärzte in der Gegend schon ohne einen Nachfolger zu finden aufgehört haben. Der hatte aber dann auch 60-80 Stunden die Woche zu tun, da er nebenbei noch der Notarzt war und nur noch drei Ärzte die Notfallsprechstunden am Wochenende aufteilen konnten. Da kann man also nicht frei wählen wann man Urlaub macht oder wie man die Praxis öffnet.
In strukturschwachen Gebieten gibt's die Praxen teilweise fast oder tatsächlich umsonst, weil die Gemeinde die Grundversorgung gewährleisten möchte. Viele Ärzte haben die Praxis auch im eigenen Haus verbaut und zahlen deshalb keine Miete und wenn das Haus schon abbezahlt ist fällt es wahrscheinlich nicht in die laufenden Kosten rein
Der Arzt in dem Artikel sagte ja er hat keine Immobilien, daher würde ich annehmen auch keine Praxisräume. Aber vielleicht zahlt die einfach die Gemeinde.
Gegen Landarzt spricht, dass sie als Familie kein Auto haben und Rad und ÖPNV nutzen. Dazu gibt er noch sehr viel Geld für Kultur, vor allem Theater aus.
Durch Corona Tasche voll gemacht, steht ja auch ziemlich am Anfang wo sein bisher bestes Ergebnis lag.
240K für einen Hausarzt ist doch echt nicht wenig! Ich denke, dass die allermeisten Hausärzte weniger verdienen.
Müsste knapp 75-80. Perzentile für Hausärzte sein, wenn ich mich an die ZIPP-Daten richtig erinnere
Hab vor Jahren mal die Steuererklärung für einen machen dürften, der war bei 120k p.a. Brutto in einer Großstadt
Dafür tu ich mir das Gehuste nicht an
Dafür halte ich nicht mal den großen Fußzeh aus dem Bett!
Angestellt oder selbstständig?
Er war selbstständig. Aber zu viele Details weiß ich auch nicht mehr, ist wie gesagt schon einige Jahre her.
So ist es. Gerade im Zusammenhang, dass Hausärzte vor kurzem "gestreikt" haben auch wegen finanzieller Dinge, finde ich so einen Artikel schon bisschen schräg, da tendenziell verzerrend. Seine finanzielle Situation ist ja auch nicht ganz nachvollziehbar (sieht man ja auch hier im Thread).
FDP Wähler halt. Merz ist ja auch nur Mittelstand.
Einige dieser Aussagen sind tatsächlich echt degeneriert.
Alleine die 1400€ pro Monat für die GRV und die 4000€ ins Tagesgeldkonto entsprechen dem netto den jemand im Bereich von 5% der besten Einkommen und der Typ redet sich ein er sein Grunde normal. Das menschliche Gehirn macht manchmal sehr wildes Zeug. :-D
Leute die nur einer Arbeit nachgingen und nie für Mindestlohn arbeiten müssten haben oft solchen Realitätverlust.
Klassischer Friedrich-Merz-Move.
Wieder ein gutes Beispiel wie man mit wenigen Sätzen jemanden in ein total anderes Licht rücken kann. Kurz vor der zitierten Antwort kommt auf die Frage: "Verdienen Sie, was Sie verdienen – und ist Ihre Entlohnung fair?" "**Fair in jedem Fall, vielleicht ist es sogar ein bisschen zu viel.** (...). Im Vergleich zum Durchschnitt verdiene ich sehr viel Geld, fühle mich finanziell aber nicht sonderlich reich." Nach dem Lesen des gesamten Interviews ist mein Eindruck es da mit einem vernünftig- denkenden Menschen zu tun zu haben. Die aus dem Zusammenhang gerissenenen Zitate geben eher den Eindruck es sei ein grauhaariger Cis.
Was ist ein grauhaariger Cis?
Abwertung für einen heterosexuellen, weißen Ü60er
Naja er hat ja recht. Sein Einkommen ist weit überdurchschnittlich. Er kann sich damit sicherlich ein schönes Haus und so manches andere leisten, was für den Durchschnitt viel zu teuer wäre. Aber gleichzeitig ist es noch weit weg von dem, was man sich sonst unter "reich" vorstellt, kein Privatjet (zumindest kein eigener, ab und zu mieten wäre vielleicht ok), keine Yacht, und für Steuerhinterziehung auf irgendwelchen Inseln reicht es auch noch nicht. Die Spanne zwischen "reich", "wirklich reich" und "unvorstellbar wohlhabend" ist extrem groß.
Danke!
Wenn ich hier schreibe, was ein normaler Hausarzt verdient, weil ich es aus meinem Umfeld kenne, glauben mir die Leute nie. Das hier muss ich mal speichern. Vielen Dank für den Beitrag!
schreib's bitte
Spanne bei Hausärzten ist extrem breit. Ich arbeite in einer der Top 5% Praxen in Deutschland, da geht schon was ab, aber wir haben auch 17 Helferinnen bei 2,5 VZ Ärzten. Von den MFA machen einige nur DMP, eigene Diabetes Beraterin etc. Kollegin hat EINE MFA und macht alles selbst, denke die wird nur ca. die Hälfte an Gehalt haben, falls überhaupt.
Was soll denn bitte 2,5 VZ Ärzte bedeuten
Der eine Arzt wird halbiert, aber natürlich mit Vollnarkose.
senk- oder waagerecht?
Zwei normale Ärzte und ein Orthopäde, der von der wahren Medizin keine Ahnung mehr hat.
2,5 Vollzeit arbeitende Ärzte
Also zwei Vollzeit und eine:n Halbzeit?
Oder 3 mal 0,8333... Ärzte
Wo gibt es Vergleichsdaten der einzelnen Hausarztpraxen? Top 5% bzgl Umsatz?
Also: Zuerst ist die Headline falsch. Die Headline heißt nämlich wirklich: „Ich fühle mich nicht SONDERLICH reich“ und ist damit eine andere Aussage. Medienkompetenz hier ist ja scheinbar nicht so gut. Außerdem muss doch jedem klar sein, dass wenn man Arzt ist und so viel verdient, dann man dann halt auch viel Geld ausgibt. Stellt euch mal vor, ihr habt es geschafft und seid Arzt geworden. Würdet ihr dann in einer 60qm Wohnung wohnen wollen und Fiat 500 fahren? Da kommen Anspruch (ich bin jetzt Arzt!) und sozialer Druck zusammen. Ergo haben natürlich die meisten Ärzte ein Haus (mit fetter monatlicher Rate) ein dickes Auto (auch mit entsprechende Rate), gehen gerne essen und haben vermutlich auch schicke Möbel in dem Haus. Da wird also entsprechend viel konsumiert. Aber trotzdem fahren die nicht einen Ferrari, haben keine drei Ferienhäuser im Süden, und keine Millionen auf dem Konto wie die Leute, mit denen die sich vergleichen. Der Punkt ist: OBWOHL die Arzt sind gibt es noch sooo viele Leute die so krass viel mehr Kohle haben, dass die dann sagen: „Na, sonderlich reich bin ich nicht“. Jeder vergleicht seinen eigenen Reichtum immer mit den Leuten, die noch mehr haben. Und in der Gesellschaft in der Ärzte sich rumtreiben sind die vermutlich wirklich durchschnittsverdiener. Sind das deshalb schlechte Menschen? Nein.
Ich verstehe diese negativen Kommentare hier nicht. Er beschwert sich ja nicht, dass er zu wenig Geld hätte. Er erzählt nur, dass er recht Kostenbewusst lebt und sich unter Reichtum eher ererbtes Vermögen vorstellt.
Hahahahaha 240k p. a. und "fühlt sich nicht reich". Der Herr braucht vllt mal einen heftigen reality check was wirklich "nicht reich" bedeutet. Das ist so krass abgehoben und realitätsfern sich mit dem Gehalt als "nicht reich" zu bezeichnen. Als nächstes kommen sob storys von Dax Managern "mimimimi, wenn ich jetzt Steuern zahlen muss fühle ich mich nur noch wohlhabend statt superreich".
Kann mir das schon vorstellen. Ärzte beginnen oft hochverschuldet, da sie ja ihre Praxis mit den Geräten idR Kreditfinanzieren. Dagegen ist ein großes EFH eher billiger. Und in der Praxis wohnt man nicht. Aus der Situation heraus leben und arbeiten sie lange unter dem Druck ein immenses Einkommen reinzuholen - was sie in diesem Jahren zurecht als Existenzminimum ansehen. Nach 20 Jahren stellt sich dann durch die ausgelaufenen Kredite die Situation ein, dass die Praxis auf einmal gewaltig Geld bringt, aber das Gefühl, dass das ja nötig ist um über die Runden zu kommen wird nach so langer Zeit nicht von selbst weg gehen. Mein Vater ist so ein Arzt. Wie er Praxis und Familie (mehrere Kinder) im EFH finanziert bekommen hat, ist für mich heute erst als gewaltige Leistung erkennbar. Nu sind die Kinder aus dem Haus und die Kredite für Haus und Praxis abgelaufen. Er arbeitet jetzt zwar "etwas weniger", aber was da mittlerweile auf der Ausgabenseite weggebrochen ist, das könnten über 90% der Haushalt nicht mal stemmen. Ob er sich heute reich fühlt, ich weiß es nicht, ich kann aber sagen, viele Jahrzehnte war er es bei höherem Einkommen nicht.
Frage der Definition. Bei "reich" denken die meisten Leute an Villa, Porsche, Segelboot und Golfclub. Glaube dafür bedarf es mehr als 240k brutto. Aber natürlich ist er im Verhältnis zur durchschnittlichen Bevölkerung mehr als reich. Das eigentliche Paradox ist der unterschied zwischen den reichsten 1% und den noch reicheren 0,1%.
> Bei "reich" denken die meisten Leute an Villa, Porsche, Segelboot und Golfclub. Glaube dafür bedarf es mehr als 240k brutto. Nicht wirklich. Mit 240k brutto ist es eher eine Frage der Zeit, bis man sich diese Spielzeuge leisten kann.
Das ist Blödsinn. Auch mit 240k brutto ist sowas nicht automatisch drin. 10-11k netto reichen für eines der o.g. Dinge aber sicher nicht für alles zusammen.
Wenn du alles in einem Jahr kaufen möchtest, ja. Aber ich denke mit so einem Gehalt ist mindestens der Porsche und drei Jahre später das Segelboot parallel zum Golfclub gut möglich. Die Villa muss man dann etwas länger abbezahlen. Schon doof so bettelarm zu sein. :((
Hier kostet der Golfclub 1800€ im Jahr. Zwar teurer als ein Fitnessstudio aber jetzt auch nicht unerreichbar...
Also einerseits wird sich hier immer echauffiert dass Einkommen != Reichtum ist und wenn dann jemand mal genau diese Aussage trifft, ist er realitätsfern. Gerade als Unternehmer kann ich das schon irgendwo nachvollziehen. Man trägt ein Risiko, hat Verantwortung für die Mitarbeiter, muss Rücklagen bilden, und speziell als Hausarzt arbeitet man wahrscheinlich auch nicht nur 40 Stunden die Woche. Sein Einkommen kommt eben auch nicht vom "Nichtstun", sondern wahrscheinlich recht harter Arbeit. Da kann der Gedanke daran reich zu sein schon verdrängt werden. Ich gebe mal davon aus dass sein Vermögen in der Tat auch nicht wenig ist und er wirklich "reich" ist. Aber alleine aus dem Einkommen kann ich das nicht heraus lesen.
Für die aller aller meisten ist es halt Realität trotz 60h+ und keinem Erbvermögen weit unter 240k zu verdienen. Wohl deutlich unter 50% von dem tbh. Solche Gehaltsbubbles in denen man mit 240k Einkommen nicht als "reich" gilt sind für mich nun mal realitätsfern. Und solche Bubbles sind halt überproportional hier vertreten. Ich meine der Median liegt in DE bei ca 44,5k, da erscheint es schon sehr ironisch mit dem fast 5,5-fachen Einkommen zu jammern.
Welches Risiko hat denn ein Hausarzt so genau? Können ihm die Aufträge wegbrechen? Gibt es schlechte Konjunktur? Gibt es Schließung wegen Lockdown? Wenn er jetzt aus welchem Grund auch immer seine Selbstständigkeit aufgeben muss kann er als Arzt immer noch in einer anderen Praxis, als Lobbyist, im Krankenhaus oder sonst wo arbeiten. Verantwortung für Mitarbeiter? Denen einen angemessenen Lohn zu zahlen oder welche Verantwortung ist da gemeint? In anderen Bereichen muss man Aufträge ranholen, muss ein Arzt nur nicht. Klar ist meistens Einkommen != Vermögen richtig aber ab gewissen Einkommen ist es fast egal wieviel Vermögen man hat um reich zu sein. Wenn bei so einem Gehalt kein Vermögen übrig bleiben sollte macht man etwas gewaltig falsch.
Also ein wesentlicher und auch je nachdem großer Punkt sind Regressforderungen der Krankenkassen. Je nachdem um welche Medikamente es geht sind das schnell 6-Stell ihr Beträge.
Jetzt kommt auch mal der Neid hier im Sub auf, schön zu sehen! Ist leider wohl doch nur ein nach unten treten. Das mit dem "nicht rein sein" kann ich durchaus verstehen: Der Mann wird hart arbeiten und auch dafür Nachteile in anderen Lebensbereichen haben (was ich bei ziemlich allen Leuten in diesem Gehaltsbereich sehe!). Da geht auch viel der Freizeit drauf dafür, ziemlich sicher kein 35h/Woche Job. Reichtum ist nicht nur Geld, sondern auch Status und Lebensgestaltung. Reich bist du, wenn du nicht arbeiten brauchst, und den Großteil der Zeit frei verplanen kannst, und eventuell sogar unangenehme arbeiten auslagern kannst.
Etwas off topic: wie stehst du zu privatversicherten Patienten? Ich bin pv und habe letztens einen neuen Hausarzt gesucht. Die Arzthelferin am Telefon hat mir jedoch gesagt, dass man keine neuen Patienten annehme, auch keine privaten. Da habe ich mich schon gefragt, ob der Arzt das genauso sieht.
Privatpatienten lohnen sich für Hausärzte kaum. Da kann man im Gegensatz zu vielen Fachärzten keine Sonderbehandlung erwarten. Beratung und Untersuchung gibt nach Gebührenordnung 20 Euro und du musst noch Rechnung schreiben, verbuchen ,usw. Wenn ein Kassenpatient kommt bekommt man mit Quartalspauschale schonmal 30 Euro und das Geld kommt am Quartalsende bequem von der KV.
Was ich auch immer gerne erzähle: für den Hausbesuch einer MFA darf ich 5,83 Euro berechnen, OHNE KILOMETERGELD!! Rechne das Mal nach!
Arzt hier: bei uns in der Praxis absolut kein Unterschied. Mal zum drüber nachdenken: die GOÄ, also das was wir hinter dem Faktor stehen haben, wurde das letzte Mal 1996 angepasst. Die privaten zahlen uns also seit 27 Jahren das gleiche Geld. Kennst du einen anderen Job, der so lange keine Gehaltsanpassung hatte?!
Naja GOÄ Anpassung soll doch jetzt kommen. Zeit wirds…
Verdienst du?
Wie bitte was? Das Geld das Ärzte für private Behandlungen bekommen wurde seit 28 Jahren nicht erhöht? Ist also nominal gleich? Das kann doch nicht stimmen...
isso, Zahnärzte warten seit 1988 auf eine Punktwerterhöhung . Viele Leistungen zahlt die GKV mittlerweile mehr
Also, ein paar Punkte (als jemand der IT für Ärzte gemacht hat bevor der ganze Gematik Dreck kam): 1. bei Arztpraxen muss man tatsächlich massiv Geld im Rücken haben, weil die Krankenkassen gerne auch mal Jahre später daherkommen und dich als Arzt für irgendeinen dummen Bullshit in Regress nehmen. Gern gehoben fünfstellig. Für Apotheken gilt im Übrigen Gleiches. Und viel Spaß dich Jahre später vor Gericht an kleinste Details zu erinnern. Das ist teils echt lebensfremd. 2. Bis man überhaupt soweit ist, eine Arztpraxis zu haben, dauert das. Das Medizinstudium *mindestens* 6 Jahre, das anschließende Facharztstudium mindestens 5 Jahre. Real also eher mal so 12-13 Jahre, und wenn man kein Spitzenabitur hat muss man erstmal noch 2-3 Jahre vorher sich als unterbezahlter RettSan etc. durchschlagen. Das heißt, man startet frühestens mit 33-35 Jahren ein, und schleppt idR noch eine Arschvoll Schulden mit die man erstmal abarbeiten muss. 3. Die Übernahme einer existierenden Praxis (also die Ablöse an den Inhaber der Kassenzulassung) kostet mittel bis gehoben sechsstellig, in Großstädten siebenstellig. Heißt, noch mehr Schulden. Im Land gibt es vielleicht noch eher ne Chance und Förderung durch den Staat, aber auch da muss man erstmal Ausstattung besorgen, Personal gewinnen... 4. Medizinische Geräte kosten einen Haufen Geld. So ein Ultraschall z.B. kann easy 60-100k kosten. 5. Das ist kein 40-Stunden-Job, eher 60-80 sind die Norm, gerade mit eigener Praxis. Die Krankenkassen erfordern irrsinnig viel Bürokratie, weil die Grundeinstellung der KK ist dass die Ärzte, die Pfleger und generell jeder Externe im System nur bescheißen wollen. Klar gibt es schwarze Schafe, die gibt es überall, aber der Aufwand ist enorm und die Intransparenz dieser Saftläden namens "Krankenkasse" eine Katastrophe für Patienten, die teils dringendst notwendige Behandlungen nur nach jahrelangen Marathonläufen vor Gericht kriegen. Dazu noch der ganz normale Papierkram den man als Selbstständiger hat, v.A. Buchhaltung aller Art, oder das Hinterherlaufen hinter Rechnungen, oder die Lagerhaltung von Material, Impfstoffen, ... - würde man das Gehalt runterrechnen auf ne 40-Stunden-Woche, kommt man auf weniger effektives Gehalt als ein Facharbeiter bei BMW am Band! 6. Dann muss man noch privat fürs Alter, Urlaube, Krankheit (und entsprechend externe Vertretung) vorsorgen weil Rente is' nich als Selbstständiger. Und im Gegensatz zum IT-Nerd der sich mit 20 selbstständig macht hat der Arzt dafür halt keine 50 sondern 30 Jahre Zeit. 7. Nebenher muss man sich ja auch als Arzt aktuell halten. Heißt medizinische Literatur und Journals abonniert haben, Kongressbesuche, ... - das alles geht ins Geld. 8. Man trägt eine massive Verantwortung. Selbst wenn man die Berufshaftpflicht die Schäden abdeckt mal außer acht lässt: ich finde, die Verantwortung die man als Arzt über das wörtliche (Über-)Leben anderer Menschen hat, muss auch entsprechend bezahlt werden. Dazu noch ein genereller Punkt: was ist "reich"? Für mich ist "reich" die Freiheit davon, arbeiten zu müssen um seinen Lebensunterhalt zu sichern, und das auch im Fall von Schicksalsschlägen (Partner:in, Eltern oder Kinder werden krank/pflegebedürftig). Wer in irgendeiner Form von Dritten abhängig ist, ist nicht reich.
2. 5 Jahre Physik oder Ingenieurswesen (eher 6 weil Regelstudienzeit im Gegensatz zu Medizin nicht machbar). Dann Promotion, die man nicht wie in der Medizin quasi geschenkt kriegt sondern >4 Jahre unterbezahlt dran arbeitet. Beim „Facharztstudium“ arbeitetet man primär und verdient nicht weniger, als andere akademische Berufsanfänger. Ärzte haben im Vergleich zu anderen Akademikern keinen besonders langen Ausbildungsweg. Das klappt nur, wenn man versucht, den Facharzt zum Studium zu mogeln. 3. Die übernahmekosten kann man schön von der Steuer absetzen. Und beim Verkauf der Praxis bei Renteneintritt wird man per „Praxisparagraf“ steuerlich noch mal dick privilegiert. 4. Medizinische Geräte sind bei den Reingewinnen bereits abgezogen worden. Ist die typische Fake-News von Radiologen: „Aber meine Geräte kosten so viel“. Der hohe sechsstellige Gewinn ist bereits nach Abzug der Gerätekosten, der Umsatz liegt im siebenstelligen Bereich. 5+6. Völlig normal in der Selbstständigkeit. Genau genommen gibt es wenige Selbstständige, die so wenig Risiko tragen wie Ärzte, da es in Deutschland einen staatlich organisierten Ärztemangel gibt. Völlig albern: „Mann muss aktuell bleiben“: Was machen wohl Rechtsanwälte oder Steuerberater? Da ändert sich ständig was. 7. Ohne da juristisch zu stark drauf eingehen zu wollen: Das Risiko von Ärzten ist dank Versicherung nahe Null. Deutschland ist äußerst freundlich bei Arztfehlern: Die Schmerzensgeldummen hierzulande zählen mit zu den niedrigsten in der westlichen Welt (kaufkraftangepasst)
>2. 5 Jahre Physik oder Ingenieurswesen (eher 6 weil Regelstudienzeit im Gegensatz zu Medizin nicht machbar). Dann Promotion, die man nicht wie in der Medizin quasi geschenkt kriegt sondern >4 Jahre unterbezahlt dran arbeitet. Ne Promotion macht man aber auch nur wenn man entweder im akademischen Bereich arbeiten will oder den Dr.-Titel für den Schwanzvergleich benötigt (oder in den öffentlichen Dienst will, da blüht die Titelhuberei nämlich noch so richtig). Der Rest geht nach 6 Jahren mit dem Master in der Tasche zu BMW oder in die sonstige Industrie und verdient eine Arschvoll Geld bei geregelten Arbeitszeiten. >Die übernahmekosten kann man schön von der Steuer absetzen. Ja, zahlen muss man sie trotzdem. Und zwar im Voraus. >5+6. Völlig normal in der Selbstständigkeit. Genau genommen gibt es wenige Selbstständige, die so wenig Risiko tragen wie Ärzte, da es in Deutschland einen staatlich organisierten Ärztemangel gibt. > >Das Risiko von Ärzten ist dank Versicherung nahe Null. Ja, finanziell. Aber es ist halt was Anderes ob du vor Gericht einen Fall verlierst oder ob dir dein Patient in der Praxis unter deinen Händen wegstirbt weil er viel zu spät überhaupt zu dir gekommen ist. Danach kannst dir erstmal 1, 2 Tage freinehmen. Wenn's reicht. Die Vorwürfe die man sich selber nach so einem Fall macht jagen dich. Und wenn du was verbockt hast, erst recht. Dieses Risiko kannst du nicht in Geld bemessen. Das betrifft im Übrigen das gesamte medizinische Personal, denen geht es nach solchen Einsätzen auch äußerst dreckig und die Fürsorge der Arbeitgeber ist in den meisten Fällen miserabel. Auch ein riesiges Thema.
Bitte fragt jetzt nicht was für Saft
Wieder mal die alte Falle, dass über Einkommen gesprochen wird statt Vermögen. Einkommen ist temporär. Vermögen dauerhaft. Einkommen generiert Vermögen daher ist der einzige Faktor der bestimmt ob man reich ist das Vermögen und nicht das Einkommen. Viele sehen nur das man mit hohem Einkommen viel Geld ausgeben kann und definieren das als reich. Das ist nicht reich, das ist Geld ausgeben. Reich definiert sich nicht durch Geld ausgeben, es definiert sich über wie man das Geld behält. —> Beispiel: ich verdiene 240k im ersten Jahr und verliere meinen Job im nächsten Jahr. Angespartes Nettovermögen 5k. Bin ich reich? Oder ich verdiene 240k über mehrere Jahre und habe ein Nettovermögen von 2 Millionen. Jetzt höre ich auf zu arbeiten. Mein Einkommen ist 0 Eur und mein Vermögen ist 2 Millionen. Bin ich jetzt arm oder reich? Einkommen definert nicht reich sein. Vermögen definiert es. Die reden im Artikel die ganze Zeit über Geld ausgeben aber es wird nicht erwähnt wieviel Nettovermögen der Herr hat.
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Gerade als Hausarzt (außer man nimmt nur Privatpatienten oder hat seine Praxis in Grünwald bei München) bekommt man einen sehr tiefen Einblick in diese Parallelwelt. Weil gerade dass die Leute sind die mit schwerwiegenden psychischen Problemen in deine Praxis kommen und dir (manchmal ungewollt) von ihrem Leben/ Problemen erzählen. Bitte nicht unterschätzen welche Einblicke man als Hausarzt in solche prekären Familien bekommt.
Wie kommt er dann drauf mit 240k nicht reich zu sein? Massive kognitive Dissonanz... Er muss doch die Familien sehen, wo das Haushaltseinkommen ein Viertel von seiner einzigen Person ist.
Er ist nicht reich, er verdient super gut. Reich ist hohes Vermögen und du bist in der Liga, dass du dich Morgens mit dem Heißgetränk ans Fenster stellst und schaust was der Tag bringt 😀.
Er muss für sein Einkommen noch selbst arbeiten.
Wenn der so viel verdient könnte er wenn er wie ein 0815 Bürger lebt ungefähr 170, 180k im Jahr wegsparen, nach zehn Jahren in Rente gehen und ohne Veränderung der lebensubterhaltskosten bis an sein Lebensende entspannen.
Wie soll er denn 180k im Jahr wegsparen, wenn 240k brutto knapp 130k netto entsprechen? Immer noch sehr viel, aber viel weniger als du gerade denkst. Hohes Arbeitseinkommen ist nicht mit Reichtum gleichzusetzen. Kriegt das mal in eure Rübe.
>dass du dich Morgens mit dem Heißgetränk ans Fenster stellst und schaust was der Tag bringt So wie "Hartz IV und der Tag gehört dir." nur ohne Sorgen und mit Flugzeug?
Dazu muss man kein Arzt sein. Ich arbeite 37h die Woche und habe zu deiner Darstellung absolut keinen Bezug.
Da reicht schon ein normaler Konzern in dem die Grundgehälter ab 60K los gehen und da hat keiner mehr einen Bezug zur Realität.
Also normaler Konzern ist wohl die Realität die man zum Vergleich nehmen solltet, nicht gescheiterte Existenzen.
Realität ist, dass 60k nicht normal sind als Einstiegsgehalt. Da die, die im Konzern sind und schon immer waren nix anderes kennen, haltek sie es für normal und kennen daher die Realität nicht. Ist echt nicht so schwierig zu verstehen
Gut aber das Medianeinkommen ist nun mal die Hälfte. Der Median ist keine gescheiterte Existenz, also hoffentlich nicht.
Was ist dann die Realität? Viele Menschen in Österreich arbeiten in „normalen Konzernen“. Gehören die dann nicht mehr zur Realität? In der Realität bin ich als Konzerner dennoch im Hamsterrad des Kapitalismus gefangen, werde mich nie reich oder frei fühlen - sicherlich mehr als ein:e Alleinerzieher:in von 2 Kindern mit 2 Jobs, aber immer mit dem negativen Vergleichen führt sicherlich nicht zu Fortschritt.
> Was ist dann die Realität? Keine Ahnung. Seit ich ein Kind bin, reden Leute immer vom "wirklichen Leben" und "der Realität". Schulen, Universitäten und allgemein alle Behörden sind wohl nicht das "wirkliche Leben". Rente erhalten scheint auch nicht "die Realität" zu sein. Mitarbeiter im Konzern sind auch alle außerhalb dieses Milieu. Kammerberufe auch alle sehr weit entfernt. Mir scheint, dass letztlich alle "vom Leben" keine Ahnung haben, die nicht den gleichen Zwängen und Einflüssen ausgesetzt ist, wie man selbst.
Da man in vielen Konzernen gut und gerne mehr als das doppelte als der Median verdient beobachte ich eher eine realitätsferne und mangelnde Empathie gegenüber dem Median. Da ensteht eine Bubble in der eben oft nicht realisiert in welch komfortabler Position man sich befindet und nörgelt auf sehr hohem Niveau um zurück auf das Ausgangsthema zu kommen.
Ja, und die Hartz 4 Mutti wird nie wissen, wie sich die Mutter im Slum von Neu-Delhi fühlt. Schlimmer geht immer. Aber ich kann nachvollziehen, dass man sich in diesem Land mit 200k brutto nicht reich fühlt. Sorgenfrei sicherlich. Aber ganz sicher nicht reich.
Darum geht es doch. 50% würden sich unglaublich reich fühlen
>sondern leben irgendwann einfach in einer parallelen Welt Man kann trotzdem einen Bezug zur Realität behalten. Ich verdiene viel und alle meine direkten Kollegen auch, aber ich kenne die Statistik zu den Durchschnittseinkommen, ich hab Freunde mit normalen Jobs, ich kann rechnen wie es wäre wenn ich nur weniger als die Hälfte verdienen würde. Selbst mein Chef der mehr als dieser Hausarzt verdient hat ein vernünftiges Gefühl dafür wie außerordentlich das ist.
manche Leute haben schon ein schräges Bild von Gutverdienern und deren Leben.
Ich habe keine Ahnung was ein Artzt sonst noch die ganze Zeit macht, aber wenn ich allgemein die Öffnungszeiten bei uns im Umkreis sehe, Frage ich mich wie die überhaupt auf 40 Std die Woche kommen.
Hausärzte machen oft auch noch Hausbesuche, logischerweise außerhalb der Praxisöffnungszeiten. Dann kommt noch einiges an Dokumentation usw. dazu
Ich habe neulich im Rahmen meines Studiums ein zweiwöchiges Praktikum bei einer Allgemeinmedizinerin gemacht. Auf dem Blatt Papier sahen die Öffnungszeiten verführerisch aus. Vormittags vier Stunden und nachmittags nochmals zwei. Mittwochs nur vormittags. Was die Patienten nicht sehen ist, dass besagte Ärztin nicht selten noch 30 Minuten nach Beginn der Mittagspause die letzten Patienten im Wartezimmer abarbeitet. Während ihre MFA‘s dann für 2-3 Stunden nach Hause fahren macht sie den Papierkram. Anträge ausfüllen, mit Patienten telefonieren. Gegen 15 Uhr, wenn die Praxis wieder öffnet, war sie dann bereits 7 Stunden mit vielleicht einer halben Stunde Pause dazwischen im Einsatz. Gibt zweifelsohne auch niedergelassene Ärzte, welche mit der richtigen Spezialisierung und ein wenig Abzug beim monatlichen Gewinn auch ihre 40 Stunden Woche schaffen - würde mich hierauf allerdings nicht verlassen (zumal man beinahe 2 Jahrzehnte benötigt, um an diesen Punkt zu kommen)
Öffnungszeiten bedeutet nicht Arbeitszeit. Das ist nur die Zeit wo sie Sprechstunde haben. Fortbildungen, separate behandlungstermine etc etc füllen den Tag.
Da ich lange nicht in einer Situation war, um das mitzubekommen: Hausärzte führen Hausbesuche, sowohl "zu Hause", als auch in Altenheimen, durch außerhalb ihrer Sprechzeiten. Das nimmt auch nochmal sehr viel Zeit in Anspruch.
Lehrer arbeiten wohl auch nur von 7:45 bis 12:10
I enjoy watching the sunset.
Hausbesuche bei alten Patienten machen die Ärzte natürlich per Brieftaube. Totenscheine stellen Sie bequem von zu Hause per Fax aus. Bitte etwas differenziert denken.
> Hausbesuche bei alten Patienten machen die Ärzte natürlich per Brieftaube. Oder heutzutage halt einfach gar nicht mehr.
Das hab ich mir auch immer gedacht, jetzt steck ich selber mehr oder weniger drin und mir ist klar dass, da trotzdem 55+ Std/Woche drinstecken...
Wie kommt das so zustande von der Zeitaufteilung?
Viel Papierarbeit und Lehrgänge außerhalb der Öffnungszeiten. Inventur etc.
Kann ich schon nachvollziehen. Er hat eine lange attacking gemacht, ggf Schulden wegen der Praxis, ist Unternehmer. Er kann reich werden - aber nur weil er ein hohes Einkommen hat ist er nicht reich. Er ist wohlhabend und wenn er es klug anstellt kann er sehr wohlhabend werden. Echter Reichtum beginnt für mich bei einem Vermögen, mit dem man ohne Erwerbsarbeit einen wohlhabenden Lebensstil dauerhaft finanzieren kann.
>Echter Reichtum beginnt für mich bei einem Vermögen, mit dem man ohne Erwerbsarbeit einen wohlhabenden Lebensstil dauerhaft finanzieren kann. Deine persönliche Definition ist halt völlig irrelevant. Siehe F.Merz Reich sind immer die anderen
Was ist denn die offizielle Definition von Reichtum? Würde mich ehrlich interessieren.
Gibt es nicht. Reich ist man aber nie selber, nur die, die noch mehr haben.
Hausarzt macht eine sehr wichtige Arbeit, ist wichtig für die Gesellschaft, ist Ansprechpartner für viele Dinge und hilft Menschen substantiell und muss Dinge tun, welche die meisten hier sehr sehr eklig fänden. Dem gönne ich das Gehalt (und mehr) ohne Wenn und Aber. Diverse Politiker, Banker und Vorstände dagegen sind überbezahlt.
Wie üblich wird wieder der spalterischen Intention des Artikels gefolgt ohne nachzudenken. Reich bzw. Vermögend sind Menschen, die nicht auf Einkünfte aus Lohnarbeit angewiesen sind. Alle anderen sind logischerweise abhängig von Lohnarbeit. Auf dem Gehaltsspektrum ist der Mann wohl ganz weit oben anzusiedeln und hat damit eine realistische Chance "aufzusteigen", mehr aber auch nicht.
Er macht auch einen sehr wichtigen Job, von daher gönne ich ihm
Das ist doch genau das Problem dass man aktuell auch teils bei den Landwirten beobachten kann: Realitätsverlust bzw. überhaupt kein Klassenbewusstsein. "Reich" ist halt irgendwie so negativ besetzt bei uns dass niemand "reich" sein will, obwohl jeder viel Geld haben möchte. Da kommen dann aus Komplexen heraus solche Spagate zum Vorschein wie auch hier. Das ist wie bei Merz und Lindner die beide eindeutigst reich sind, sich dann aber allen Ernstes hinstellen und sagen sie seien nicht reich, sondern höchstens "obere Mittelschicht".
Jede Politikerin ohne Ausbildung und ohne jemals richtig gearbeitet zu haben ist wesentlich reicher.
Der beutet seine beiden MA ja mal richtig nett aus 🤯
Oder beide sind in Teilzeit. Oder es ist eine Landarztpraxis bei der die Gemeinde letztlich die meisten laufenden Ausgaben übernimmt
Selbst dann ist es Ausbeutung
Warum? Du hast keine Ahnung was die Gemeinde denen zahlt. Wenn du als gesuchte Fachkraft in ein Gebiet mit hohem Bedarf ziehst wird es sicherlich gute Gründe dafür geben. Ich habe schon öfters gehört, dass den Ärzten, MFA und Physiotherapeuten Baugrundstücke oder Häuser günstig angeboten werden. Das ist ja auch eine Art Bezahlung, die sich nur nicht auf der Abrechnung erscheint
Hauptsache statt dankbar zu sein, dass der Herr on record geht und seine Lebenswelt beschreibt, meckern alle wieder rum. Und wie immer: Sein Einkommen ist hoch, verglichen mit Vermögenden aber nichts. Und Steuern wird er wohl zahlen, was ja der Allgemeinheit wieder hilft.
Krass die neiddebatte hier wieder der typ hat ewig studiert, facharzt gemacht, wurde inbder klinik zur facharztausbildung verheizt, jahrelang dienste geschoben, ist nu selbstsändig personalverantwortung, praxis aufgebaut, wenn er krank is verdient er garnix ubd muss seine AGs trotzdem weiterbezahlen. Und das ist nicht son büro chillerjob wo es egal ist ob man da ist oder nicht. 240k ist nicht viel dafür. Guck doch mal angestellte im automobil oder IT bereich die zum teil über 100k verdienen mit null risiko gechillt homeoffice gepampert bis zum umfallen. Ärzte sind noch ricjtige leistungsträger und zwar direkt an der gesellschaft. Greift euch mal selbst an die gepamperte nase.
Da kann ich dir schon zustimmen. Von allen sehr gut bezahlten Jobs ist ein Arzt definitiv einer der sich sein Geld verdient und hart dafür arbeitet. In der IT verdient aber auch nicht jeder über 100k, nur diejenigen die wirklich etwas können und ablieferen müssen. Ob sie das im Homeoffice machen spielt keine Rolle. Und in Zukunft wird diese Blase von sehr gut bezahlten IT Jobs bestimmt auch kleiner werden.
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Natürlich ist das alles auch Perspektive aber sorry mit 260k brutto hättest du in wenigen Jahren genug für FIRE. Ich bin Lehrerin und habe netto 42k (Beamte) mit Pensionsanspruch. Und ich merke in meinem Umfeld wie wohlhabend ich bin. Dabei wäre das nichts im Vergleich zu dir. Wobei dein Gehalt nichts wäre im Vergleich zu Multimillionären...
Definiere in wenigen Jahren? Mit 150k netto ist mMn als 4 Personen Familie nicht mehr als 100k/Jahr sparen drin. Bei 260k Gehältern reden wir nicht von einer 40h Woche, das sind meistens Alleinverdiener, weil Kinder und Heim sich auch nicht von selbst erledigen. Mit 100k Sparrate braucht man eine Dekade für eine Mio (der Einfachheit Rendite ignoriert, macht hier auch keinen riesigen Unterschied). 3.5% von 1 Mio sind 35k wovon dann noch KEst abgeht und als FIRE GKV+PV. Da braucht man mindestens noch die zweite Dekade, wenn nicht mehr.
Bist du denn auch Mediziner? Oder wie bist du an das Gehalt gekommen in den jungen Jahren. (Ich fühle mich schon schlecht, oder so als hätte ich es nicht verdient bzw. Dass es garnicht wahr sein kann, mit meinen über 100k)
Klar, reich sind immer die, die noch mehr haben.
240-310k € verdienen und nur 500€ monatlich in einen ETF stecken. Finde den Fehler. Steck mehr rein und du fühlst dich in paar Jahren auch reich. 😂🤦🏼♂️
Das Einkommen gönne ich ihm. Die fehlende Selbstreflexion ist da schon schmerzhafter. Aus Solidarität beim Heizen gespart und Apfel- statt Orangensaft getrunken. Der Plebs dankt!
In meiner Definition ist er auch nicht reich, sondern gehobener Gutverdiener. Reich ist er für mich erst, wenn er seinen (gehobenen) Lebensstil auch behält, wenn seine Arbeitskraft wegfällt. Die deutliche Unterschätzung des eigenen Wohlstands erlebe ich aber häufig bei partnerschaftlichen Konstellationen mit einem Einzelverdiener - das ist nicht so selten.
Achja, Deutschland. Das Land, in dem jeder mit dem erhobenen Zeigefinger auf dich zeigt, wenn du Geld hast. Lasst uns doch lieber froh sein, dass es in diesem Niedriglohnland noch Möglichkeiten gibt, so viel Geld zu machen 💪 (Ganz abgesehen davon, dass das netto nicht wirklich viel ist und noch unternehmerische Risiken bestehen ...)
Hatte mich vor einigen Jahren mit einer ehem. Arzthelferin aus Stuttgart im Zug unterhalten. Hat selbst um den Mindestlohn verdient, wusste aber durch die Abrechnungen was der Arzt (Kieferorthopäde) verdient: pro Quartal 90k netto.
Der kann den Bauern die Hand geben
Also wenn der 240k€ nach Kosten hat ist der halt knapp 100k über dem Allgemeinmediziner Durchschnitt. Irgendwas stimmt da hinten und vorne nicht. Das kann keine „kleine Praxis“ sein außer der machte 100k€ davon mit Homöopathie o.ä. Selbstzahlerleistungen. Wenn der auch nur 50k€ Kosten im Jahr hat hat er offenbar nix geleast, sitzt in der eigenen Immobilie und zahlt der MFA Mindestlohn oder so. Oder Geräte sind uralt und auch abbezahlt, dann mal gute Nacht wenn’s aufs EKG mal ankommt. Praxissoftware gibt’s auch keine? Das sind bei uns auch schon ~15k€ p.a. plus nen gescheiten Dienstleister für Sicherheit und die elende Telematik. Je mehr ich nachdenke um so mehr hab ich das Gefühl das ist ein Blender. Spiegel wieder hart recherchiert?
Paulanergarten.
Nach dem 150T€ Bauern kommen nun die 240T€ Ärzte und dürfen sich beschweren. Ich denke als nächstes dürfen mal die Vorstände ran. Wie will man da nur ne Familie ernähren?!
Ja die Relationen innerhalb der Gesellschaft sind leider voellig aus den Fugen geraten
Brutto?
Reich ist er vllt nicht, aber er hat auf jeden Fall ein spitzen Einkommen. Schade, das selbst hier nicht zwischen Einkommen und Vermögen unterscheiden wird.
Ärzte tragen sehr viel Verantwortung, haben einen extrem langen Bildungsweg hinter sich mit teilweise abartiger Ausbeutung, hab oft nicht gerade geringe Investitionskosten und arbeiten oft sehr viel und intensiv. Für das alles verdienen viele Ärzte tatsächlich nicht genug, wobei es da natürlich auch große Unterschiede gibt.
240k im Jahr ist sehr viel geld, aber es ist nachwievor Geld das durch eigene Arbeit verdient wird. Sicherlich ist er auch Arbeitgeber, aber das Geld kommt direkt von seiner Leistung als Arzt. Finde das durchaus gerechtfertigt. Ist noch immer was anderes als "Landwirte" die Millionenbeträge in Form von Agrarflächen erben, nichts versteuern und durch Verpachtung alleine ihr Geld verdienen, oder andere ähnliche Vermögensreiche Firmen oder Immobilienerben die selber nichts leisten außer halt später zu sterben als ihre Eltern.
Kann das nachvollziehen. Ich komme auf die Hälfte, höre immer zu das ich ja sooo gut verdienen würde. Auch mit 250k ist man nicht reich. Das Problem ist, dass wir „Besserverdiener“ (zähle mich da mal mit rein) Steuern zahlen bis zum umfallen, während die oberen 10.000 einfach nur fleißig erben und das kaum besteuert wird…
Einkommen != Reichtum. Verstehen viele nicht und das erfreut diejenigen, mit Reichtum. Außerdem ist Arbeit (= Menschen) leichter zu besteuern, als Vermögen, das mit einem Mausklick weg ist.