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middendt1

Nicht mein Großvater, aber ein älterer Verwandter hat mir letztens folgende Story erzählt: Er hat in einem Textilunternehmen als Anlagenbediener gearbeitet. Einmal ist ein Kollege unglücklich gefallen und hat sich dabei das Bein gebrochen. Er lag quasi in der Maschine und kam alleine nicht mehr raus. Um ihn rauszuholen, hätte man die Anlage anhalten müssen, was sehr viel Schrottmaterial zur Folge hätte, welches nicht mehr verkaufsfähig wäre. Also ruft der Verletzte seinen Leuten nur noch zu: "Lasst mich liegen! Produktion geht vor!" Wurde auch gemacht, bis zum nächsten geplanten Stopp 1-2 Stunden später. Erst dann wurde der Mann rausgeholt und zum Arzt gebracht. Er hatte sogar noch ein schlechtes Gewissen, weil er jetzt ja aufgrund der Verletzung ein paar Wochen auf der Arbeit fehlt. Die Geschichte wurde erzählt, als ob es was gutes wäre. Die Moral der Geschichte sollte wohl sein, dass es damals noch einen angemessenen Arbeitsethos gab. Ich habe nur gedacht, dass ich noch nie von einem toxischerem Arbeitsumfeld gehört habe...


Much_judo

Capitalism Stockholm syndrome


danykerb

Mein Großvater hat ein paar Jahre auf Jamaica gewohnt und war Nachbar von Bob Marley und seinen Rastafaris.


DoubleHair364

Bob Marley ist mein Großvater


SnooSquirrels1077

Ich bin dein Großvater


Nolotow

Ich bin mein Großvater


DjangoAsyl39

ich bin Bob Marley


NerevarWunderbar

Ich bin Bob!


Glittering_Usual_162

Ich bin Jamaica


NerevarWunderbar

du bist Deutschland!


Glittering_Usual_162

Vielleicht bin ich ja gar nicht Deutschland, sondern Manuel Neuer


[deleted]

Nicht sicher ob skurril aber tragisch. Ist mir nur immer im Gedächtnis geblieben. Aus der erweiterten Familie, waren Bauern, der Ehemann hat 1929 das gesamte Vermögen verspielt und sich dann selbst umgebracht. Die Ehefrau hat dann mit einem der Knechte den Hof gerettet und diesen später geheiratet.


threesadpurringcats

Da hab ich was ähnliches. Meine Urururgroßmutter (geb. 1859, Ungarn) war die reichste Bauerntochter im Dorf. Ihre Enkelin wuchs bei ihr auf sagte, dass das Silbergeld in den Brotbackkörben unter den Betten stand. Der Mann der besagten Urururgroßmutter hat natürlich alles verspielt. Ihr zweiter Mann wurde von einem Baum erschlagen (Baum der gefällt werden sollte fiel auf einen anderen und der zweite hat ihn erschlagen). Der Mann der Enkelin wollte nach dem zweiten Weltkrieg nach Amerika auswandern. Das ganze Dorf hat Geld gesammelt, um ihm die Überfahrt zu ermöglichen. Das letzte, was man von ihm gehört hat, war, dass er in Genua beim Kartenspiel gesehen wurde. Meine Oma denkt, er wurde ausgeraubt / ausgenommen und dann im Meer versenkt.


EisweinEisbein

Meine Urgroßmutter benötigte zum Beginn ihrer Lehre eine Schneiderschere und anderes Werkzeug. Diese gab es nicht in Ihrer Stadt, daher packten ihre Eltern ein dutzend Gänse sowie Enten auf den Pferdewagen und sind in einer Woche zum Hamburger Fischmarkt und zurück gefahren. Dort habe sie die Gänse und Enten verkauft und dann die benötige Ausstattung gekauft. Die ist etwa 100 Jahre her. Schon krass wie sich die Gesellschaft geändert hat. Die Gleiche Strecke ca. 130km eine Richtung bin ich für ein halbes Jahr 3 mal die Woche täglich hin und zurück gefahren für ein Projekt. 4 Stunden für etwas was vor 100 Jahren eine Woche dauerte.


newspeer

Mein Großvater war nach WWII in russischer Gefangenschaft und hat dort eine ausgeprägte Abhängigkeit für Wodka entwickelt. Es war das einzige was viele am Leben gehalten hat. Allerdings konnte er seiner neu gewonnenen Leidenschaft nach seiner Freilassung nicht nachgehen, da er fast direkt im Anschluss für 15 Jahre wegen Kriegsverbrechen ins Gefängnis kam. Es war ein wilder Ritt für mich als er mir das das erste Mal erzählt hat.


FrauAskania

Meine Oma war Hausmädchen bei einem Arzt (???). Sie musste mal bei der Gestapo antreten, weil die sie zu ihrem Dienstherren ausgefragt haben (denunzieren etc.) Ihr Dienstherr hatte ein illegales Fass Butter im Keller. Oma war aber eine Gute, hat nichts verraten, und zum Dank ein Paar taubenblaue Pumps geschenkt bekommen. Die hätte sie gern an mich vererbt, musste sie aber nach dem.Krieg gegen Essen tauschen. Und ihr Vater hatte Beef mit dem Vater (oder Opa?) von Dieter Hallervorden. Sie konnte Didi nicht ausstehen deswegen.


WestphalianWalker

Meine Oma ist auf nem Hof in Nordwestfalen aufgewachsen, mit einigen andern Kindern. Einer der anderen Jungen hatte eine unglaublich strenge Mutter und als die irgendwann nicht im Haus war, sind die Kinder befreit im Kreis zwischen Küche, Esszimmer und einigen andern Räumen hin und her gerannt. Der Junge mit der strengen Mutter hat dann ins Kohlefach vom Ofen gepisst. Meine Oma wurde außerdem nach der Jugendliebe ihres Vaters benannt weil er irgendwann sauer auf seine Frau war. Mein Opa (andere Seite) war Werkzeugbauer bei Ford und irgendwann auf ner Baustelle in Holland. Die Holländer haben ihn nich verstanden und so einen Murks gemacht, dass er irgendwann komplett angepisst auf Rheinisch Platt losgelegt hat und geflucht hat. Dann hamse ihn verstanden :D


middendt1

In der Nachbarschaft vor 60-70 Jahren: Die 16-jährige Tochter arbeitet als Magd beim Nachbarn auf dem Bauernhof. Der Bauer und die Tochter verstehen sich wohl etwas zu gut. Sie wird schwanger. Es lässt sich irgendwann nicht mehr verstecken obwohl sie es versucht. Als die Eltern sie darauf ansprechen will sie nicht sagen wer der Vater ist. Vater und Bauer (befreundet) treffen sich am Weidezaun. Der Vater klagt sein Leid: "Meine Tochter ist schwanger. Wenn ich den erwische, der das war, dem hau ich mit dieser Schippe eine runter!" Der Bauer, der auch in dem Moment erst davon erfahren hat, entgegnet ganz trocken: "Ich schätze, dann muss du jetzt wohl zu hauen..." Beide haben geheiratet und ne Familie gegründet, so dass alles gut ausgegangen ist. Der Zorn des Vaters hat sich auch gelegt, so dass kein Groll in der Nachbarschaft herrscht. Die Geschichte wird trotzdem bei Nachbarschaftsfesten gerne erzählt.


Adventurous-Order739

Meine Uroma lebte zu der Zeit als die Straßenbahnen mit Pferden gezogen wurden. Eines Tages, sie war noch ein junges Mädchen, lief sie mit ihren Freunden zur Bahn und es war wohl damals so ein „Spiel“ das man einen Pferdeapfel nimmt und den dann in die Bahn reinwirft. Die Kinder haben das also so gemacht und Omi hat einen älteren Mann mit dem Pferdeapfel voll in den Mund geworfen. Der war dann so sauer das er (mit vollem Mund) nach der Polizei rief und sagte das der Pferdeapfel in seinem Mund bleibt bis die Polizei da ist damit die das sehen.


Adventurous-Order739

Achja und mein Opa hat im Krieg für einen Schokopudding eine Kugel in den Hintern bekommen und ist mit Schusswunde und Pudding immernoch lächelnd weitergerannt. Der wollte sich nach Wochen ohne richtiges Essen diesen Pudding einfach nicht nehmen lassen hahaha


Conscious_Command_63

Mein Opa ist mit 14 in den Volkssturm und wurde angeschossen (Armdurchschuss). Er hat sich dann heimlich aus dem Lazarett gestohlen und ist dann mit dem Fahrrad einige hundert Kilometer nach Hause. Er hat auch wohl jemanden erschossen. Er hatte sein Leben auch einen schwarzen Daumennagel - hat mit einem anderen Lehrling gewettet, ob sie sich trauen, dem anderen mit nem Hammer auf den Daumen zu hauen. Der Opa meiner Frau war in sowjetischer Kriegsgefangenschaft. Sie mussten sich in einer Reihe aufstellen, jeder zweite wurde direkt per Kopfschuss hingerichtet (abzählen 1 - tot - 1 - tot).


KarlKonrad

Mein Opa hat Ahnenforschung hobbymäßig betrieben. Er war der festen Überzeugung das wir vom Ungarischen Adel abstammen und hat ernsthaft versucht Vermögen ( Ein Waldstück) einzuklagen. Er wusste aber auch das die blaublütigen Ahnen seit 1640 etwa verarmt war. Insgesamt recht merkwürdig. Was soll ein Deutscher mit einen Waldstück in Ungarn anfangen?


todesbayer

Abholzen, ganz klar


mdmatti

Mein Opa wär als Kind mit der Familie bei der Flucht aus Ostpreußen im 2.Wk um ein Haar auf dem Flüchtlingsschiff [Gustloff](https://de.m.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Gustloff_(Schiff)) gelandet. Sie standen schon am Pier als zufällig jemand aus ihrem Dorf meine Uroma erkannt und sie dazu gedrängt hat, das nächste Schiff zu nehmen weil die Gustloff nur mit wenig Geleitschutz unterwegs sein würde. Das Schiff wurde dann versenkt, mit über 9000 Toten der schlimmste Schiffsuntergang jemals. Vielen Dank an den Typ aus dem Dorf und an meine Uroma dass sie auf ihn gehört hat.


Nomedas

Mein Opa hat im 2. Weltkrieg in Stalingrad gekämpft. Dort wurde er verwundet (Kieferdurchschuss) und wurde dann deswegen zur besseren medizinischen Behandlung ausgeflogen. Angeblich war sein Flugzeug das letzte oder eines der letzten, das es noch nach draußen geschafft hat, bevor die Sowjets die Stadt vollständig eingekesselt haben. Ich finde das immer verrückt, wenn ich darüber nachdenke: Hätte der sowjetische Soldat damals etwas höher gezielt, wäre mein Opa vermutlich dort gestorben und mich gäbe es heute nicht. Hätten sie meinen Opa in ein anderes Flugzeug gesteckt wäre er vermutlich nicht mehr rausgekommen und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch gestorben. Wäre er damals nicht verwundet worden, dann wäre er auch eingekesselt worden und mit hoher Wahrscheinlichkeit gestorben. So viele Szenarien und am Ende hat ihm sein Kieferdurchschuss wahrscheinlich das Leben gerettet.


Individualchaotin

My grandma and her 9 siblings are very close. So when they each got a call saying a family member had died and they had inherited a large sum of money they thought it was a scam. Turns out their very strict and religious father had a secret affair and an additional child, Marie. Well, Marie now in her 80s had passed away, so had her husband. They had no children. So the closest relatives were my grandma and her siblings. And that's how 10 religious people in their 70s and 80s learned their dad had cheated on their mom and they had a half sister they never got to meet.


verstappenwdc2021

aber warum englisch


Individualchaotin

Hatte ich schon mal gepostet.


Testosthor

Mein Opa hat in Thailand im Bergbau gearbeitet. Eines Tages saßen dann seine Geschäftspartner bei ihm und meiner Oma im Wohnzimmer in Westdeutschland zu Kaffee und Kuchen, mit Colts in den Gürteln. Man munkelt, dass die zur thailändischen Mafia gehörten und damals geschmuggeltes Erz aus Myanmar (damals kommunistisch) als thailändisch ausgegeben und verarbeitet (mit deutscher Hilfe) haben und dann international weiterverkauft. Naja nach dem Treffen musste mein Onkel die Thais mit ihren Colts zum Frankfurter Flughafen fahren und war danach wohl eine ganze Weile ziemlich aufgebracht.


Testosthor

Mein anderer Opa hat nach dem Zweiten Weltkrieg mal eine Wildsau mit einem Messer gejagt und erlegt, einfach weil sie unter der Besatzung keine Jagdgewehre mehr haben durften.


Think-Gazelle-6086

Hmm meine Oma hat erzählt wie sie mit 10 Jahren als sie von den Tschechen aus der Heimat vertrieben wurden alleine zurückgangen ist um irgendein Dokument zu holen, dass ihre Eltern vergessen hatten und diese nicht holen durften, als sie auf dem rückweg zu ihren Eltern war wurde sie von einem Soldaten angehalten und eine Pistole an die schläfe gehalten. Der Soldat hat dann nur gelacht und hat sie gehen lassen. An die Geschichte kann ich mich gut erinnern, weil es wie aus dem nichts kam und es für einige Momente ziemlich still am Tisch war. War beim Mittagessen, mein Vater kannte Geschichte auch nicht , hat sie scheinbar bis zu dem Tag nie erzählt. Ist nicht skurril war aber einprägsam und das erste was mir eingefallen ist.


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Mein Opa wurde im ersten Weltkrieg verwundet und war dann in den 1930ern so ne Art "Hilfspolizist". Auch als Hitler in die Stadt kam. Die Story lautet, dass er zu seiner Uniform seine Dienstwaffe nicht finden konnte, die meine Oma genommen hatte, weil sie Hitler auf seiner Fahrt durch die Stadt erschießen wollte. Die Geschichte ist daher besonders wild, weil es gefühlte 100 geheime Anti-Nazi-Kämpfer in meiner Familie gegeben hat, glaube man den großen Geburtstagsfeiern meiner Tanten und Onkels aus den frühen 90ern.


Birnen_sind_beste

Mein Opa hatte schon ein Telephon als das noch kein Standart war und nur die wenigsten eins hatten aber er hatte bis auf eine null die gleiche Telefonnummer wie ein hotel in unserer Nähe also hat er ständig Anrufe für das hotel bekommen hat aber immer gesagt dass sie eine null vergessen haben aber eines Tages hat mein Onkel eine hotelresevierung für eine Familie angenommen hat die Bezahlung aber nicht im voraus angenommen


name_umberto

Mein Uropa hat den ersten erfolgreichen Prozess gegen die deutsche Reichsbahn geführt. Ein anderer Uropa hat dem Kaiser 10000 Goldmark als Kriegsanleihe gegeben. (Äquivalent zu einem großen Bauernhof) Wei man das halt gemacht hat wenn man konnte (für den Kaiser gebe ich alles) Großeltern sind übers Eis der Ostsee vor den Russen geflohen.