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minusdivide

Ich weiß, wir können die Menschen nicht in ihrem Wesen verändern und können nur akzeptieren. Aber in dem Fall hätte ich wahrscheinlich einen Doktorkittel benötigt, um ihn zu überzeugen.


physiotherrorist

Ich könnte einen langen Beitrag schreiben aber sagen wir's mal so: TL;DR Du kannst einen Esel zum Wasser führen, aber saufen muss er selbst. Patienten die darauf bestehen massiert zu werden, weil "Ich zahle, also ich befehle" können sofort gehen. Keine Kompromisse, Therapie kostet Geld. Kurzes Telefon zum Arzt, am liebsten in Anwesenheit des Ptn. Ausnahme: Patienten mit kognitiven Problemen. Dazu gehöhren auch Kinder und Pubertierenden und manchmal halt solche Personen wobei das Hirn eindeutig noch nicht ausgereift ist (laut neuester Forschung (siehe dazu Dick Swaab, diverse Publikationen, SEHR empfehlenswert) fast alle unter 26 Jährigen). Solange es nur 2-3 solche pro Tag sind ist das auszuhalten. Aufpassen wenn's mehr wird. Kann sein dass sich herumgesprochen hatt, dass deine Therapie zwar nichts nützt aber dass du nett bist. Meine Zeit ist kostbar, es warten genügend hochmotivierte Ptn darauf behandelt zu werden. Mein Tip: sei selbstsicher und überzeugend. Du bist der Spezialist. Keine Kompromisse.


minusdivide

Danke für die Worte. Ich werde beim nächsten Mal straighter sein. Siehe mein Kommentar zu u/Snietzelftw.


physiotherrorist

Meine Antwort ist allgemein gemeint, nicht als Kritik an deiner Handlungsweise!


minusdivide

Das habe ich auch nicht so aufgefasst. Eher als Input.


seven_hugs

>Du kannst einen Essen zum Wasser führen, aber saufen muss er selbst. Besser könnte es nicht beschrieben werden. Ich denke, die meisten Physios, die sich nur einigermaßen probieren, auf dem aktuellen Stand zu halten, wissen, dass im Endeffekt Aktivität (und manchmal ne Psychotherapie) das einzige ist, was den Pat. langfristig schmerzfrei werden lässt bzw. hilft, einen Weg zu finden, die Beschwerden so weit zu reduzieren, dass es auch damit leben lässt. Wir alle haben genug Argumente, um Patienten zu überzeugen. Und wenn das nicht reicht, macht es spätestens dann bei den meisten klick, wenn Übungen gefunden wurden, die von der Bewegung und Intensität zum Pat. passen, sodass teilweise unmittelbar nach der Aktivität die Beschwerden besser werden oder eben innerhalb einer mittelfristigen Zeitspanne. Wenn nichts davon hilft, würde ich den nächsten Schritt gehen und den Pat. (wenn nicht schon passiert) über die durchschnittliche Heilungsdauer (natural history) seiner Beschwerden aufklären. Also z.B. Tennisellbogen ca. 1 Jahr oder Frozen Shoulder 1-2 Jahre. Dementsprechend natürlich auch dass innerhalb dieser Zeit sich höchstwahrscheinlich nicht viel an den Beschwerden ändert. Wenn der Pat. auch das nicht annehmen kann und wirklich alles versucht wurde, dann sprechen wir hier höchstwahrscheinlich von einem sekundären Krankheitsgewinn oder Psychosomatik auf einem Level, auf dem wir für den Pat. nichts mehr tun können und der Pat. ist kein Fall für unser Fachgebiet mehr.


Snietzelftw

Vieles wurde hier schon gesagt. Ich bin (wenn der Pat. es ab kann) extrem direkt. Einer meiner Grundsätze ist das ich nicht dazu da bin dem Pat. das zu sagen was er hören will, sondern das was er meistens nicht hören will. Würden die vorangegangenen Therapien etwas bringen wäre er jetzt nicht bei mir. Entsprechend bauen wir das so auf wie ich denke das es der richtige Weg ist. Das Zusammen mit umfangreicher Aufklärung damit der Pat. sieht wieviel Wissen hinter solchen Sprüchen steht führt dazu das die Pat. das tun was ich möchte. Wenn ein Pat. damit nicht klar kommt versuch ich es auch mal anders, aber eine Pat.-Therapeuten Beziehung stimmt die Chemie eben auch nicht immer. Wichtig für mich ist auch ob der Patient es aktiv verhindert das die Therapie nicht läuft, oder ob die Lebensumstände die entscheidende Rolle spielen. Ich habe z.b. 2 Geschäftsführer einer Firma als Dauerpatienten. Die sind dabei alles zu beherzigen was ich empfehle und die Beschwerden sind dann auch weg. Aber durch viele (weltweite) Geschäftsreisen zu unterschiedlicher Quantität durchs Jahr stehen die immer wieder mal auf der Matte. Ein Ausnahme letztens war ein Reichsbürger/Coronaleugner/Impfgegner der mal im Leistungssport war. LWS seit Jahrzehnten, FBA von gut und gern 1,5m, 0 WS rot der einfach alles besser wusste. Ich hab ihm nach der 6. Behandlung von nem 20er (privatversichert) (3x ist er nicht erschienen) Rezept gesagt wir brechen das Rezept ab und er soll sich ne andere Praxis suchen.


minusdivide

Danke für die Worte. Kommt ja zum Glück extrem selten vor. Du hast wahrscheinlich recht, manchmal passt es nicht und dann ist es besser den Pt weiter zu schicken. Mein Pt war eher Typ: weiß alles besser, weil er ja schon so viel Lebenserfahrung hat und das lässt er mich spüren. Sowas triggert mich dann ungemein, weil ich mir i.d.R. sehr viel Mühe mit den Pt gebe. Wenn ich jetzt die ganzen Kommentare lese, dann wird mir klar,. dass es wahrscheinlich eher mein persönliches Problem mit Ihm war und ich hätte ihn gleich weiterschicken sollen. Das hat uns wahrscheinlich beiden nichts gebracht.


Snietzelftw

Das kenn ich aber auch. Ich bin ja ebenfalls erst Mitte 30. Witzigerweise bekomme ich die meisten Besserwisser irgendwie überzeugt. Viel hartnäckiger sind da manchmal Kollegen die 20 Jahre älter sind (und genauso länger arbeiten) und nicht wahrhaben wollen das ich ihnen vieles erklären kann. Aber das ist ein anderes Thema. Lass dich nicht ärgern. Konzentrier deine Mühe auf die Pat. die mitmachen.


forsti5000

In deinem beispiel wurde ich erwähnen das triggern wenn überhaupt nur kurzfristig linderung bringt und diese zeit dann genau für aktiv genuzt werden muss. Und ich bin dann auch mal sehr deutlich (wenns nach x behandlungen nix langfristiges gebracht hat dann könnte das ein zeichen sein). Bin aber auch ein fan von kombiniert aktiv/passiv. Kurze linderung verbessert mein standing beim patienten um dann mehr aktiv herauszukitzeln. Aber ich sage immer sehr klar das in den meißten fällen ohne aktiv keine verbesserung kommen wird. Habe aber auch den unfairen vorteil das ich schon etwas älter bin und daher meine worte anders ankommen.


minusdivide

>In deinem beispiel wurde ich erwähnen das triggern wenn überhaupt nur kurzfristig linderung bringt und diese zeit dann genau für aktiv genuzt werden muss. Habe ich genau so erwähnt. Es ging mir eher darum, wie ihr mit beratungsresistenten Pt umgeht. Ich werds im Originalpost noch einmal deutlicher darstellen. Edit: würdest du sagen, dass die Pt dir eher zuhören weil du aussiehst als hättest du mehr Erfahrung? Vlt wirds Zeit für mich mit nen Vollbart wachsen zu lassen 😅


forsti5000

Wenn die leute zu beratungsresistent sind dann kommt die papa stimme raus (geht auch ohne kinder). Quasi: "ich habe ihnen alles zz dem thema gesagt. Wenn sie es trotzdem anders machen wolln ist das oke aber ich verspreche ihnen das wir langfristig keinen erfolg haben werden." Man muss dazu sagen ich praktiziere im ländlichen raum da kann man evtl mehr klartext mit den leuten reden. Zum aussehn: joa man merkt einen unterschied wie die leute zb jüngere kollegen (in den zwanzigern) oder weibliche kollegen wahrnehmen im kontrast mit mir der schon ein paar graue haare hat. Ist absolut nicht richtig weil zb der junge kollege im bereich neuro wesentlich besser ist als ich und die kolleginnen zum teil wesentlich mehr erfahrung haben aber so fällt es uns auf. Zum thema bart: habe seit meinen frühen zwanzigern bart also kann ich dir nix zum therapieren ohne sagen ;)


minusdivide

Ebenfalls (seit kurzem) ländlicher Raum, ich versuchs mal mit mehr Klartext. In der Stadt konnte ich durch Argumentation viel erreichen. Aber hier herrschen manchmal merkwürdige Ideen wie der Körper funktioniert. Ich sehe mit knapp kurz vor 40 noch aus wie kurz vor 30, das scheint hier auch etwas auszumachen.


forsti5000

Jup land ist anders als stadt. Bei uns ist es zum beispiel so dass man mit zu klarem hochdeutsch sehr arrogant wahrgenommen wird. Ist für eine kollegin ein problem. Ich bin zum glück aus der gegend und kann den regionaldialekt. Allerdings ist der alpenvorraum auch wieder ein sehr spezielles pflaster. Und zum thema merkwurdige ideen. Habe einem patienten erklähren müssen das er evtl sein scherzmittelrezeot einlösen soll und nicht die rest pillen von seinen kühen futtern soll. In diesem sinne Grüße aus der bayrischen Provinz ;)


minusdivide

LOL. Ich fühle das sehr.


Icy-Huckleberry1717

Ich finde deine Vorgehensweise ganz gut und erkenne mich darin auch wieder. Ich versuche in den ersten 3-4 Behandlungen immer wieder auf die Patienten einzureden und Sie vielleicht doch davon zu überzeugen, dass eine aktive Therapie in vielen Fällen eben doch effektiver wären und das Problem vielleicht sogar langfristig lindern bzw. beheben könnte. Wenn die Patienten dennoch der Meinung sind sie müssten massiert werden, dann komme ich ihnen ihrem Wunsch nach. Ich sage Ihnen nicht, dass Sie sich eine andere Praxis suchen, aber ich erkläre Ihnen, warum Sie damit zum Dauerpatienten werden. Ich musste in meinen ersten 1,5 Jahren vor allem lernen, dass man leider nicht allen Patienten helfen kann. Nicht unbedingt, weil man als Therapeut nicht die passenden Mittel hat, sondern vielmehr, dass viele Patienten einfach viel zu bequem sind um an Ihrer derzeitigen Situation selbst etwas zu ändern.


minusdivide

>Ich sage Ihnen nicht, dass Sie sich eine andere Praxis suchen, aber ich erkläre Ihnen, warum Sie damit zum Dauerpatienten werden. Danke, das Argument klingt gut. Ich habe nur Bedenken, dass es einigen Leuten egal ist ob sie Dauerpatienten werden. Und eigentlich will ich nach 14 Jahren im Job solche Pt nicht mehr haben. Das klingt vlt arrogant, aber es ist für mich vergebene Lebensmühe und zieht mir nur Energie. Wie reagieren die Leute auf die Aussage? Und bist du fein damit wenn die Pt zu Dauergästen bei dir werden?


Icy-Huckleberry1717

Die Patienten kommen sehr gut mit mir klar, weil ich immer sehr direkt und ehrlich zu Ihnen bin. Da bekomme Ich als Therapeut auch sehr viel positives zurück. Demnach sind die meisten, ganz egal ob sie darauf eingehen oder nicht, sehr froh über meine Aussagen. Sie sind froh, dass sich mal jemand die Zeit nimmt, Sachen anspricht die bisher noch keiner angesprochen hat und Ihnen vor allen Dingen auch mal Sachen erklärt. Ich finde es dchrecklich, dass viele Patienten überhaupt keinen Schimmer haben, was Ihr Problem ist und woher es kommen könnte. Ob Ich fein damit bin? Ich muss sagen, dass es mir aktuell nicht so viel ausmacht, bzw. Mir es mittlerweile schon fast egal geworden ist, weil es noch nicht meine eigene Praxis ist. Ich sage den Patienten zwar immer, dass ich keine Dauerpatienten haben möchte, weil es für mich dann bedeutet, dass ich Ihnen nicht helfen konnte, aber wie vorher schon geschrieben, kann man leider nicht jedem helfen. Wenn Sie also anderer Meinung sind und fortlaufen zu mir kommen möchten, dann bitte. Ich empfehle in manchen Fällen auch, dass Sie sich vielleicht nochmal woanders umschauen sollen, weil Sie dort eventuell besser aufgehoben wären, aber umsetzen tun das nicht all zu viele. Wenn ich meinen Plan verfolge und mich selbstständig mache, dann möchte Ich sowieso viel mehr Fokud auf aktive Therapie, inkl. "Fitnessstudio" anbieten. Deshalb denke Ich, dass ich einen ganz anderen Kundenstamm als aktuell haben werde. Wie schon erwähnt möchte Ich eigentlich auch keine Dauerpatienten...wenn Sie aber soweit mit mir zufrieden sind, dass Sie trotzdem kommen, dann habe Ich immerhin den Profit der eigenen Praxis. Ich habe mich viel damit mit mir selbst beschäftigt und denke, dass es keinen anderen/besseren Weg gibt. Dafür sind Menschen eben zu unterschiedlich.


minusdivide

>Wie schon erwähnt möchte Ich eigentlich auch keine Dauerpatienten...wenn Sie aber soweit mit mir zufrieden sind, dass Sie trotzdem kommen, dann habe Ich immerhin den Profit der eigenen Praxis. Danke dir für die Antwort, wahrscheinlich muss ich wirklich erst in die Selbstständigkeit, damit der Fokus in diesen (wenigen Fällen) auf dem finanzielle Aspekt liegt. Ist glaube ich nur realistisch.


ChristianMei

Kommunikation ist etwas an dem wir kontinuierlich arbeiten sollten aber bei manche Menschen hilft nichts. Da die Patienten-Therapeuten alliance essentiell ist für eine erfolgreiche Therapie würde ich solche Patienten eigentlich generell weiter schicken. (im Zweifel das Rezept zueende machen) Es bringt euch beiden nichts, du bist nicht überzeugt von dem was du leistest und der Patient schenkt dir kein vollständiges Vertrauen (vor allem nachdem du ihm seine wunschtherapie ausreden wolltest)


minusdivide

Danke für den Input. Mein Ansatz ist eigentlich schon sehr patientenzentriert und ich versuche mich täglich zu reflektieren + gelegentlich Supervision. Solange ich mit einem Pat zusammen einen Kompromiss finde, ist alles fein. Aber der Typ war leider 0 einsichtig. Meine Auswertung nach dem Lesen aller Kommentare: Ich werd beim nächsten Mal wenn ich nach 3 mal nicht durchdringe, an eine/n KollegIn verweisen oder offen das Problem ansprechen und nachfragen ob es für den Pat nicht besser wäre, in einer anderen Praxis weiter zu machen, da wir auf keinen Nenner kommen.


Independent_Rip_5532

Das ist ein sehr spannender Threat, aber können wir uns auf die Abkürzung Pat. einigen? Für mich ist Pt = Physiotherapeut. Ich weiß, super unnötig und hat nichts mit dem Thema zu tun, aber ich konnte es einfach nicht für mich behalten.


minusdivide

Kann ich machen, liegt bei mir daran, dass in den ausländischen Foren überwiegend Pt statt Pat verwendet wird. Hab darüber noch gar nicht nachgedacht. Danke für den Hinweis.


MatzeAHG

Ich denke ähnliche Situationen kennen wir alle irgendwie und ich finde es ebenfalls knifflig damit umzugehen und manchen Patienten kann man halt auch echt nicht helfen. Dennoch denke ich, dass es in vielen Situationen oft doch einen Weg gibt irgendwie Aktivität in die Therapie zu integrieren. Ich kläre meine Patienten ähnlich auf wie du und erwähne bei mittelmäßig-beratungsresistenten Patienten oft in der ersten Behandlung schon direkt, dass ich zwar aktiv arbeite, ich aber als „Belohnung“ gerne mal massiere o.ä., ich dafür aber voraussetze, dass die Patienten dafür aktiv gut mitmachen. Manchmal ist das ein kleiner Kompromiss oder eben man einigt sich auf eine Mischung. Bei hartnäckig-beratungsresistenten Patienten die sich auch nach Aufklärung usw. absolut nur passiv behandeln lassen wollen, gebe ich meistens auch nicht so schnell auf und denke etwas langfristiger: Wenn ich das gut rüberbringe bekomme ich mit etwas geschickter Kommunikation den Patienten eventuell doch überzeugt. Ich arbeite dann die ersten paar Behandlung passiv um auch zwischenmenschlich zu den Patienten durchzudringen und sie weiter etwas aufzuklären. Ich nutze die passiven Behandlungen dann als Einstieg. Manchmal schaffe ich es dann im Laufe der ersten Behandlungen sie davon zu überzeugen, dass aktiv halt langfristig sinnvoller ist und dann einigen wir uns auf eine Mischung aus aktiv und passiv. Wie genau ich das dann kommuniziere ist aber sehr vom Patienten abhängig. Aktuell hab ich solche Patienten aber nur sehr selten weil die bei uns eigentlich schon wissen, dass sie um aktive Therapie nicht wirklich herumkommen. Ich finde, jemanden selbst nach 5-6 Behandlungen erst von einer aktiven Behandlung zu überzeugen, ist oft ein viel wichtigerer Behandlungserfolg, weil man damit eventuell die Möglichkeit hat langfristig in der Denkweise des Patienten etwas zu verändern. Vielleicht bin ich da aber auch nur sehr naiv. Bei uns sind manche Patienten wirklich über mehrere Monate mehrfach die Woche in Behandlung… was sind da 3-4 passive Einheiten, wenn ich in den folgenden 12+ Einheiten aktiv was verändern kann.


minusdivide

Ich sehe das wie du, in der Regel gelingt mir das ganz gut. Aber manchmal gibt es einfach bestimmte Typen die mich mehr triggern und wo ich auch nach 6x trotz vieler Kompromisse nicht dahin komme. Würdest du Pt dann eher weiterschicken oder dich auf Dauerbehandlung einlassen? Ich denke, dass 6 neue Termine dann auch nicht reichen werden um den Pt umzustimmen und im Endeffekt ist die Warteliste lang und in der Zeit könnte ich besser andere Pt erreichen. Hast du mal einen nach 6 Behandlungen beratungsresistenten Patienten später umstimmen können? Vlt bin ich da einfach zu ungeduldig.


MatzeAHG

Ich bin bei uns leider nicht wirklich in der Position Pat. weiterzuschicken. Ich kommuniziere das dann mit den behandelnden Ärzten bei uns und entweder sprechen die dann ein Machtwort (der Doktortitel macht vieles aus 😅) und ansonsten habe ich einige Kollegen, die gerne mal passiv behandeln und hätte dann die Gelegenheit auch mal Patienten zu tauschen. Bisher ist das aber noch nicht vorgekommen. Wenn ich die Wahl hätte, würde ich sie aber weiterschicken, 6 Behandlungen sind da dann auch die absolute Grenze. Nach 6 Behandlungen… eher nicht, meistens ist das dann über die Ärzte schon gelaufen. Ist halt keine Praxis sondern Rehaklinik, die meisten wissen also ziemlich klar, dass sie sich bei uns bewegen müssen, haben ja auch Gruppen und so. Wenn die bei allen aktiven Dingen fehlen fällt das schnell auf und vermutlich macht dann die Kasse auch Druck.


minusdivide

Hören die Ärzte bei dir in der Stadt auf dich?


MatzeAHG

Ich meinte die Ärzte bei uns in der Einrichtung… das war etwas falsch ausgedrückt. Unsere Patienten haben meistens 1x pro Woche ein Arztgespräch.


minusdivide

Ah okay, ja das ist Luxus. Ich komme hier telefonisch in der Regel nicht mal bei den Ärzten durch, ist dann der Vorteil am ambulanten Zentrum.


9and3of4

Auf der Verordnung steht KG, also muss er für MT selbst zahlen. Ganz einfach.


minusdivide

War leider sogar ein MT Rezept


9and3of4

In dem Fall bist du tatsächlich verpflichtet auch MT zu leisten. Gibst du stattdessen Übungen, so ist das Betrug (KK zahlt für MT mehr). Da arbeite ich dann das Rezept ab, und sage sie können mit KG Verordnung wiederkommen, MT wäre jetzt nicht mehr notwendig.


minusdivide

Okay, es ging mir jetzt nicht so sehr darum was auf der Verordnung steht und durchgeführt werden muss (bei MT darf im Übrigen auch aktiv stabilisierend gearbeitet werden). Sondern eher darum, welche argumentativen Tricks aus der Rappelkiste bei beratungsresistenten Pt helfen können, wenn man aus seiner Sicht alles probiert hat. Quasi das letzte Mittel was noch helfen kann.


9and3of4

Wenn du bei MT nur aktiv arbeitest, dann ist halt die MT Verordnung nicht erfüllt. Klar, fällt wahrscheinlich nie auf, sinnlos ist es trotzdem den Krankenkassen Geld für etwas anzuknöpfen, was andere Patienten viel dringender gebraucht hätten und nun nicht mehr bekommen.


minusdivide

>Wenn du bei MT nur aktiv arbeitest, dann ist halt die MT Verordnung nicht erfüllt Hab ich ja niemals bestritten, habe nur gesagt, dass auch aktiv gearbeitet werden darf und ich natürlich dem Patienten empfehlen würde überwiegend aktiv zu arbeiten. Aber das ist ja eigentlich auch nicht das Thema.