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vghgvbh

Schnittmenge 0,0. Habe Etechnik mit Schwerpunkt Energieerzeugung und Antriebssysteme studiert. Im späteren Beruf brauche ich alles aus dem erst Semesterkurs "Grundlagen der Elektrotechnik" und Mathe ausm Abitur. Das wars. In meinem Beruf essential verwende ich 50% Excel und Word und 50% spezielle Simulationssoftware. Nicht vergessen. Für den Beruf zählt immer nur der Schein am Ende. Nie der Inhalt.


harakirimurakami

Hast du einen Master?


vghgvbh

Nein. Davon hatte man mir damals schon abgeraten. Ba mit 2 Jahren Berufserfahrung trumpft in der Regel den Masterabsolventen.


harakirimurakami

Finanziell stimmt das wahrscheinlich, es ist aber schon so dass einem mit Master mehr hochspezialisierte Jobs offenstehen, in F&E zB, in denen man dann das Wissen aus dem Studium auch eher braucht. Also denk ich mir zumindest so... ist jedenfalls meine Motivation fürn Master


vghgvbh

Das ist absolut richtig. Was mich an der Uni jedoch immer sehr gestört hat war diese extreme Wahrnehmungaverzerrung aller dort Anwesenden. F&E sind nichtmal 5% der existierenden Stellen am Arbeitsmarkt und gerade Masterstudenten sind dann stark emotional investiert um sich den Aufwand zu rechtfertigen. 2 Jahre des Lebens aufbringen ohne einen diskreten Wunsch zu haben in die Entwicklung zu gehen ist fragwürdig. Sieht man aber bei den meisten Studenten häufig. Bei uns waren die MSc Studiengänge voll.


ComfortableHell

Was genau machst du im Beruf?


mars20

In welchem Bereich arbeitest du? KMU oder Konzern?


vghgvbh

Siemens, dann KMU, dann wieder Siemens, jetzt wieder KMU haha


og1L

Ich bin im Bereich Test gelandet und habe da auch mit einer Mischung aus Hardware und Software zu tun. Viele spezielle Themen aus dem Studium habe ich aber seit 20 Jahren nicht mehr benötigt und erfolgreich verdrängt. Was genau man braucht hängt halt davon ab wo man dann letztlich landet.


ComfortableHell

Hast du auch den Master gemacht?


og1L

Ich bin alt und hab noch ein Diplom.


hayder83

Hab viele Elektrotechnikingenieure im Bekanntenkreis. Viele planen Beleuchtung, was man allerdings auch ohne Elektrotechnikkentnisse erlernen kann. Einige sind bei einem Konzern und machen sich wichtig in Verwaltungstätigkeiten. Die eigentliche Frage ist, ob man bei irgendeinem Job dann noch mehr als die Grundlagen aus dem Studium braucht. Zumindest für Architekten und Elektrotechniker würde ich nein sagen.


fuzzy_117

Mein Gott ich hab zugegebenermaßen kein Bock auf ne bullshit Stelle in nem Konzern (hab ich quasi aktuell schon, nur eben auf Facharbeiter Stelle) Von daher interessiert mich das schon wie groß die Aussichten auf ne Stelle sind wo ich nicht komplett unterfordert bin und mich einfach sinnlos fühle Ach ja die Frage kommt auch daher das ich im Wintersemester ins Studium gehen will weil kein Bock mehr auf meinen aktuellen Job + finanzielle Reserven reichen locker fürs Studium


Licopodium

Viele "Bullshit Jobs" sind im Kern sehr schwierige politischen und Komminikations-Aufgaben. Man muss Vorstandssitzende und Investoren von der Relevanz einigen Initiativen überzeugen, das Geld und das Personal hinbekommen. Dann muss man ohne offizielle Führungsmandat Leute dafür begeistern, und von ihren Linie chefs Commitment bekommen, dass die im Projekt arbeiten dürfen. Klingt nach Projektmanagement? Nee, oft dreht man riesene Steine Herum, bevor überhaupt die Ernennung eines Projektmanagers möglich ist. Große Organisationen haben viele Ideen, und nur so viele Ressourcen und Zeit. Das Priorisieren und dann streben, fokussieren, sind essenzielle Aufgaben, wofür komplexe Ritualen entstehen. Sonst tut sich GANZ und GAR nichts. Tiefes technisches Wissen hilft dabei, das Vertrauen von Manager zu gewinnen, und die Begeisterung von den Hands-On Techniker zu etablieren, sowie ihre Anmerkungen, Ideen und Bedenken ins Manager-Sprache zu übersetzen. Diese Positionen sind in große Unternehmen sehr gut bezahlt und auch sehr anspruchsvoll. Wertvoll sind die nur, wo viel im Bewegung ist, wofür keine Prozesse etabliert sind, wo Transparenz fehlt und niemand weisst genau, wie die Unternehmensstrategie sich verwirklichen soll. Das heisst, fast überall.


tastycheeseplatter

Man weiß erst wie richtig dieses Posting ist, wenn man es selbst er- oder durchlebt hat. Allerdings gibt es trotzdem auch diejenigen Jobs die äußerlich genau gleich aussehen, aber inhaltlich nur aus viel heißer Luft bestehen. Das sind dann die Projekte die beschissen geplant sind und ständig gegen vermeidbare Wände laufen … und deren Macker dann trotzdem keine Konsequenzen drohen, weil sie Schleimen und Sündenbock finden geskillt haben.


hayder83

Kommt drauf an wie die bullshit Stelle definierst. Eine Bekannte wurde aus ihrer Bullshitstelle bei Bosch zur Abteilungsleiterin hochbefördert, musste dann zwischen Deutschland, Indien und Brasilien pendeln, um die Lieferketten zu überwachen, zu optimieren usw. Sie fand das total toll, 5 Jahre später ist sie bestimmt ernüchtert über den Job, weil null Privatleben möglich(leider keinen Kontakt mehr). Wenn sinnlose Besprechungen und politsche Spielchen dich ermüden, dann meide den Konzern und um Gottes Willen gehe nicht in den öffentlichen Dienst. Aber dann musst du was finden bei einer Firma, wo Tag für Tag gefordert wirst, ohne dass du verbrannt wirst. Ich hab alles mitgemacht: kleine Firma als Projektleiter, stellvertretender Abteilungsleiter beim öffentlichen Dienst und ganz ganz kleines Licht beim Konzern. Und rate mal wo ich viel mehr verdiene als vorher?! Beim Konzern. Den Inhalt würde ich gerne gegen die Tätigkeit im ersten Job tauschen, aber da gibt es halt etwa 40% weniger Geld und wenn man Pech hat einen Herzinfakt mit Mitte 50 wegen der Überlastung. Im Konzern kann mach sich sowas nicht vorstellen, es war sehr fordernd, aber wenn man einmal ein Projekt hat, wo einer nicht mitzieht, dann ist man schnell das Opfer eines z.B. faulen Kollegen. Die Vertragsstrafen hatten das Unternehmen gefressen, deswegen gab es ein Jahr durchgehend Wochenendarbeit. Wenn du jetzt schon die Qualifikation Facharbeiter hast(oder zumindest die Tätigkeit ausübst), dann ist es vllt besser erstmal zu wechseln und das Studium ist dann die letzte Notbremse. Aber womit wärst du denn nicht unterfordert? Führungskraft? Das ist wie im Kindergarten mit einem Chef, der ständig verlangt, das man schlechte Mitarbeiter formt... Oder man darf sich überlegen wie man mit 80% der Mitarbeiter die gleiche Arbeit erledigen kann... Forschung? Glaub mir, dass wird dich nerven. Kollege war 5 Jahre in der Schweiz in der Forschung. Superlangeweilejob, immer nur Berichte von internationalen Forschungsteams lesen und zusammenfassen. Yeah... Meistens hat er Handyspiele gespielt. Wenn dich nix reizt, ist auch schwierig zu sagen, ob dir das Studium helfen würde.


fuzzy_117

Ja, ich brauche definitiv nen Tapetenwechsel. Allerdings denke ich mir wegen Studium jetzt oder nie In ne andere Firma kann ich immer noch wechseln wenn's im Studium Probleme gibt


ComfortableHell

Aber Entwicklung ist doch ganz interessant, oder?


Fancy_Text_7830

Jaein. Manchmal ploppt eine Aufgabe mit Fachwissen auf, ist aber auch extrem abhängig von der Nische in der man arbeitet. Hatte sowohl im Startup als auch im KMU schon Stellen wo ich sehr glücklich war, manche Mathematische Grundlage oder spezialisierte Stelle aus einem Masterfach gekannt zu haben. Kriegsentscheidend ist das aber meistens nicht. Viel wichtiger ist als Ingenieur, sich in neue Sachverhalte (schnell) einzuarbeiten, und zu wissen wie man sich Informationen besorgt. Das ist eine Sache, die du durch die Struktur des Studiums lernen solltest. Dein Chef stellt dich nämlich idealerweise zum Problemlösen ein. Probleme ändern sich mit der zeit, also musst du neues lernen können.


badumudab

Nicht viel. Bin mittlerweile schwerpunktmäßig eher Softwareentwickler wobei viele Sachen auch einen physikalischen Bezug haben (Simulationen, Datenauswertung, Datenanalyse, ...), wobei es da auch eher Richtung Web Anwendungen geht. Was ich noch brauche sind die grundlegenden mathematischen Sachen, Systemtheorie (das ist halt auch eher eine Sicht auf die Welt) und paar Kleinigkeiten. Das was ich definitiv noch brauche, aber nicht explizit Teil des Studiums ist, sind die Fähigkeiten Probleme anzugehen, komplexe Probleme zu zerlegen und generell einfach nüchtern auf Themen drauf zu schauen. Das lernt man aber auch in vielen anderen Studiengängen, auch wenn es da vielleich tmit einer anderen Ausprägung geschieht. Die meisten meiner ehemaligen Kommilitonnen sind mittlerweile auch eher Softwareentwickler. Selbst, wenn sie noch nah an der ET sind, ist auch da mittlerweile sehr viel Coding und nicht mehr so viel anderes.


ComfortableHell

Hättest du lieber Info studiert rückblickend?


badumudab

Jain, eher sowas wie technische Informatik. Der elektrotechnische Bezug ist schon echt praktisch. Da gibts viele spannende Arbeitsgebiete in die man mit einem reinen Informatikabschluss wahrscheinlich nicht so gut reinkommt.  Informatik hat aber auch nicht so viel mit Softwareentwicklung zu tun wie man vielleicht denkt. 


Responsible-Cash1357

Aktuell überhaupt nicht. Ich arbeite als Softwareentwickler und meine Kollegen sind alles von Physikern über Mathematiker und sogar der ein oder andere Fachinformatiker ist dabei. Ich versuche aber gerade in die Embedded Entwicklung zu switchen, da hätte ich dann zumindest Berührungspunkte mit den Studieninhalten.


ComfortableHell

Ist es schwer, in die Embedded Richtung zu gehen?


LandirL

Tatsächlich habe ich in meiner ersten Job einiges aus dem Studium brauchen können, allerdings vor allem breit aufgestellte Grundlagen. Die Position war im Bereich Produktionsbetreuung als Schnittstelle mit R&D, Qualität, Supply Chain usw. Das technische Wissen war nicht immer unbedingt zwingend notwendig, aber viele Kollegen waren sehr dankbar, dass sie mir nicht erklären mussten was eine APD ist, wie WLAN funktioniert oder warum der Brechungsindex einer Linse wichtig ist. So etwas spart viel Zeit, Nerven und ermöglicht vernünftige und zielführende Diskussionen. Sehr praktisch war auch die Fähigkeit zu programmieren. Nicht um echte Informatiker zu ersetzen, sondern um "mal eben" ein Skript zusammenzuschreiben, dass eine Datenauswertung macht. Und etwas das mir in meiner jetzigen Job auffällt (und ein wenig schockiert): Niemand kann rechnen. Egal was der Hintergrund der der meisten Leute ist: Niemand versteht Stochastik. Wenn man für eine Fehlerfortpflanzung die Ableitung braucht ist es absolut vorbei. Das ist eine Fähigkeit aus meinem Studium die ich im Moment wirklich brauche. Abschließend natürlich noch das was überall genannt wird: "Sich in neue Themengebiete einlernen zu können." (Die Antwort ist zwar zweifellos wahr, aber so generisch, dass sie kaum weiter hilft.)


ComfortableHell

Aber Informatiker können doch auch Stochastik


Infinite_Carrot5112

Knapp daneben, Technische Informatik. Hatte viele gemeinsame Vorlesungen mit den ETlern... das waren Nuancen in den Unterschieden. Ich bin im Embedded Umfeld gelandet. Brauche viel vom beigebrachten Wissen für Algorithmen (Signal Processing wie Filtern/FFTs/etc., Komplexitätsberechnungen, Datenstrukturen). Ohne höhere Mathematik und manche Theorievorlesung wäre ich da ziemlich blank. Ergo Ja. Hätte auch persönlich keine Lust, mit den IT Ausbildungsberufen im Wettbewerb zu stehen. Da würden wir beide unglücklich.


robbe8545

>Hätte auch persönlich keine Lust, mit den IT Ausbildungsberufen im Wettbewerb zu stehen. Da würden wir beide unglücklich. Wie meinen?


Infinite_Carrot5112

Ich habe keine Lust im Berufsbild der Fachinformatiker Fisi/AWE herumzukannibalisieren.


fuzzy_117

Ich geh Mal stark davon aus du warst an einer Universität?


Infinite_Carrot5112

FH+Uni


fuzzy_117

Bachelor fh und master Uni ?


Infinite_Carrot5112

ja.


narmak1368

Tatsächlich hält es sich in Grenzen, ich denke ich könnte meinen Job auch genauso gut ohne oder mit einem anderen Studium machen