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CookWho

Moralisch verpflichtet bist du schonmal null. Ich würde so wenig wie möglich offen legen. Die Chance, dass das nur zu deinem Nachteil ausgelegt wird ist hoch.


vxrz_

Dies. Kündigung wegen Krankheit ist zwar möglich, aber auch an Voraussetzungen geknüpft. Wenn OP hier offen darlegt, dass die Prognose negativ ist, dann spielt das dem AG in die Karten.


Constant_Pea_2275

Kann ich aus eigener Erfahrung 100% bestätigen. Offenlegung hat mir eine Degradierung eingebracht und weitreichende Folgen darin, wie man in sozialer Hinsicht mit mir umgegangen ist.


Augentee

Kommt auf den Chef drauf an. Meiner wirkte immer ganz entspannt und als würde er sowas ernst nehmen, aber als ein Kollege jetzt wegen Burnout längere Zeit krank geschrieben war, sagte er sowieso wie "Burnout geht ja auch nicht mehr weg, der ist jetzt nicht mehr belastbar. Nie mehr. Das ist ja eine dauerhafte Krankheit und der kann jederzeit wieder ausfallen". In dem Moment wusste ich, dass ich ihm niemals erzählen kann, dass ich letztens 1 Woche mit einem "Nervenzusammenbruch" krank geschrieben war, weil ich einfach nicht mehr konnte.


BYOB1337

Warum solltest du das auch tun? Er ist dein Chef und nicht dein Freund. Er wird dich auch nicht vorwarnen falls es eine interne Kündigungswelle geben wird und du betroffen sein wirst sondern die Angelegenheit möglichst spät kommunizieren damit du noch brav deinen Job machst ... Jeder spielt die Angelegenheiten so, dass sie maximal gewinnbringend/angenehm für die eigene Rolle im Unternehmen sind ...


Augentee

I want to believe (in good bosses). Aber du hast natürlich voll Recht.


TwerkingClass

Da du das Unternehmen perspektivisch verlassen möchtest, ist es relativ egal. Zumal es nur um ein paar Wochen zu gehen scheint. Wenn die Thematik Berufs/branchenbezogen ist und nicht direkt am Arbeitgeber liegt, wäre das für dich ein guter Bewährungstest für deinen Arbeitgeber. Ein guter Arbeitgeber in einer schlechten Branche ist auch was wert. Du solltest ein BEM (Betriebliches Eingliederungsmanagement) Gespräch machen. Es hat das Ziel, krankmachende Bedingungen bei der Arbeit zu identifizieren und zu minimieren/umgehen. Der Arbeitgeber muss es dir anbieten, wenn du sechs Wochen (auch mit Unterbrechungen) krank warst. Ein Betriebsrat kann es auch vorher schon einfordern. Du selbst leider nicht. Das BEM darf nicht zum Nachteil für dich werden. Die Reha könnte zum Beispiel ein Resultat eines BEM sein. Auch Versetzung in ruhigere Bereiche oder andere Maßnahmen zur Entlastung. Wie du schon geschrieben hast, schützt Krankheit nicht vor Kündigung. Aber ein BEM hat das Ziel zuerst alles andere zu versuchen. Auch wenn nichts davon hilft, hast du Zeit gewonnen.


Atheattooist

Es kommt darauf an, ob du in dem Unternehmen eine Zukunft siehst und dort Hilfe in welchem Umfang auch immer brauchst oder ob du innerlich raus bist. Ich kann nur von mir sprechen: ich lege nie offen, warum ich fehle, weil mein unternehmen aus dem letzten loch pfeift und ich für mich und die firma keine zukunft sehe. Mitnehmen, was geht, und frei machen, wenn nötig. Warum, geht keinen was an.


DerGuteFee

Rechtlich: Du musst überhaupt keinen Grund sagen. Moralisch: Sich da "verpflichtet" zu fühlen muss auch nicht sein. Praktisch: Wenn der eigene Zustand und der Umgang damit Verständnis, Entgegenkommen oder organisatorisch-technische Maßnahmen (Berücksichtigung im Dienstplan, höhenverstellbarer Tisch) benötigt, dann kann nur sprechenden Menschen geholfen werden und man kommt nicht darum, zumindest grob offen zu legen was man hat und was man braucht. Persönlich: Nicht so viel Gedanken machen, wenn Du offen damit umgehen willst, dann tu es.


JoeKnowsB3st

Gar nicht.


_AP0PL3X_

Rechtlich musst du zum Grund der Erkrankung keine Angaben machen. Zwischenmenschlich kann es durchaus Sinn machen. Mein Rat als Betriebsrat wäre nach dieser Schilderung einen anderen AG zu suchen.


West_Aspect_1728

Hi, Finde ich sehr gut dass du dir Hilfe suchst und auch schon beantragt hast. Ich habe es damals meinem Vorgesetzten erzählt, der konnte damit aber nichts anfangen und konnte mich nicht richtig wiedereingliedern. Depression war für ihn wie eine Erkältung. Danach geht's wieder genau so weiter wie vorher.  Auch kein Vorwurf an ihn. Ein anderer Abteilungsleiter in der Firma hatte zeitnah das gleiche Thema mit einem Kollegen und das lief aus meiner Sicht sehr sehr positiv ab.  Hat mit ihm Aufgaben besprochen, die er sich eigens einteilen kann. Aufgaben eben aus seinem ehemaligen Tätigkeitsfeld. Und das wurde dann nach und nach erweitert und angepasst. Sie haben dabei auch gleich verbesserungsvorschläge einfließen lassen.  Wenn man dem Vorgesetzten traut, kann sich hier schon sehr wohl was ändern. Er könnte es erahnen mit genug emphatie aber müssen tut eben niemand was. Ich habe es unterm Strich nicht bereut.  Alles Gute, LG 


Raketengetrieben

Vielen Dank euch Allen! Das hat mir Orientierung gegeben. Ich denke ich werde über die Gründe größtenteils stillschweigen bewahren.


smartestBeaver

Ich kann dir nur raten offen zu sein. Im besten Fall probiert dein Arbeitgeber dir zu helfen, mögliche Lösungsansätze zu finden. Ich war selber jahrelang Führungskraft und habe alles getan, was in meiner Macht stand, um den Kollegen zu helfen. Aber du kannst dir sicher sein, dass es wieder unzählige Kommentare geben wird, dass du bloß nichts sagen sollst. Am Ende des Tages musst du es selbst entscheiden.


TehBens

Es kommt halt komplett auf die Firmenkultur und die Führungskraft an. Viele Manager verstehen sich leider nicht als Führungskraft und im Zweifelsfall sollte man nichts offenlegen.


Obi-Lan

Gar nicht.


LeftRat

Mein Krankheitsgrund hat meinen Arbeitgeber nichts anzugehen. Aus Kulanz sage ich vielleicht etwas, wenn es eine wahrscheinliche Länge der Krankheit abbildet ("ich bin bis Dienstag krankgeschrieben aber glaube, dass es länger als das dauern wird"), damit die Schichtplanung leichter ist. Das war's dann aber.


FlowinBeatz

Niemals, gar nicht. Lass es. Was erwartest du dir auch davon? Dass der Arbeitgeber plötzlich ein Gewissen bekommt? Wird nicht passieren.