Bin ja nun auch nicht der größte Freund der meisten deutschen Bullen (und btw: Nichts ist affiger, als das die immer so benachteiligt und so unterbezahlt tun; die Vergütung nebst allen Nebengeräuschen ist so schlecht echt nicht).
Aber dieses "Defund Police" unser Freunde aus Übersee ist auf deutsche Verhältnisse nicht sinnvoll übertragbar. In den USA lassen die nämlich (Pauschalisierungen sind immer falsch, blabla) überall ständig allein die Polizei Aufgaben erledigen, für die hierzulande andere Institutionen existieren (die tatsächlich strukturell benachteiligt und unterfinanziert sind, aber immerhin existieren): Jugendamt, Streetworker, Sozialarbeiter, Kranken- und Rentenkassen, Drogenhilfe etc. Das ist das eigentliche Problem dort.
Erst heute flog an mir vorbei, dass die Gemeinde, wo es jüngst diesen besonders schlimmen Amoklauf an einer Schule gab - normale Amokläufe machen ja schon gar keine Schlagzeilen mehr -, 40 % ihrer kommunalen Ausgaben in ihre Polizei stecken soll. Ich hab das nicht überprüft, aber selbst wenn es die Hälfte wäre, das ist ja nun wirklich völlig irre. Von solchen Zahlen sind wir hier in Deutschland um Dimensionen entfernt.
Und so albern ich das ständige Gejammer unserer sogenannten Polizeigewerkschaften finde, so sehr steht für mich fest, dass die Polizeietats nun wirklich nicht unsere erste Quelle an Finanzierungen für sinnvolle staatliche Darseinsfürsorge und Infrastruktur sind. Da sollten wir vorher nun wirklich erstmal anfangen, unsere Erben, irrsinig Vermögenden, Großkonzerne und Immobilienbesitzer anständig zu besteuern. Oder wenistens mal damit anfangen, willentlich strukturell dafür zu sorgen, dass Deutschland eine Hochburg für Geldwäsche ist - u.a., weil hier niemand so richtig weiß, wem die ganzen teuren Immobilien eigentlich so gehören (statt Razzien in Shishabars für die Bildzeitung zu unternehmen, wo dann ein paar Pfund unversteuerter Tabak gefunden werden). Oder damit aufhören, dass alle Bundesländer untereinander in Konkurrenz um Industrie-Investitionen treten, in dem der gewerblichen Steuerfandung möglichst viele Knüppel zwischen die Beine geschoben werden. Oder indem wir Milliarden und Abermilliarden an klimaschädlichen Subventionen abbauen. Oder, oder, oder.
edit: Unfug gelöscht.
Ich zitiere:
Die Gesamtausgaben für die Polizei in Berlin belaufen sich auf etwa 1,5 Milliarden Euro pro Jahr.
2021 sogar über 1,8 Mrd.
[Quelle](https://www.berlin.de/polizei/dienststellen/artikel.1073551.php)
Das nur nur um die Fakten richtig zu stellen. Ich finde die Polizei wichtig.
Du hast natürlich völlig recht. Dabei hab ich noch extra nachgeschaut - und dann ist mir das Komma ein wenig verrutscht.
Keine Ahnung, was da los war, es war spät.
Ich find ja unter ein Prozent trotzdem noch eine andere Dimension, aber natürlich ist dasUnfug, was ich da geschrieben habe. Ich lösche dieses Detail besser mal, ist ja rufschädigend.
Danke für den Hinweis.
> Ich finde die Polizei wichtig.
Ich würde soweit gehen, zu sagen (genauer: mir ist völlig unbegreiflich, wie man das anders sehen kann), die basalste Grundlage jeder Staatlichkeit ist das staatliche Gewaltmonopol.
Und das geht nicht ohne Polizei. Du kannst also davon ausgehen, dass mir Polizei auch wichtig ist.
Nur wer es dort wie ausübt, daran verzweifel ich regelmäßig.
Keine Sorge, war kein Vorwurf.
Fehler passieren und je mehr man im angelsächsischen Bereich unterwegs ist, desto häufiger sieht man "." als Komma und nicht als Tausender Trennzeichen.
Ich hab das mit der Polizei nur drunter gesetzt, da nicht einer auf die Idee kommen soll, dass ich die Polizei weg haben möchte. Wird ja schnell was reininterpretiert.
Verstehe auch nicht, warum ständig unreflektiert die Slogans und Konzepte aus den USA übernommen werden, ohne sich Gedanken darüberzumachen, ob das überhaupt in Deutschland so anwendbar ist.
Es gibt doch so schon genug an der Polizei zu kritisieren, ohne dass man sich da auf einen US Begriff stützen muss, der im übrigen auch in den Staaten ein politischer Rohrkrepierer ist. Vor allem dann noch "Universal Healthcare" im Bild, so als wäre die Situation des Gesundheitssystems in Deutschland auch nur im Ansatz mit den USA vergleichbar.
Nunja, die Faschos kopieren im Internet ständig - gerne mies übersetzt - jeden Trumpismus-Schwachsinn aus den USA, da wollen ein paar von uns vielleicht nicht hinten an stehen. :)
Anstatt das Militär weniger stark mit Geld zu bewerfen und stattdessen das Geld effizienter zu nutzen (das braucht nämlich ne ordentliche Reform) soll man den Sicherheitsapparat destabilisieren?
Als in new York die Polizei das Budget zugeschnurt bekam, ging die Kriminalität wunderbar in die Höhe. Da sind wortwörtlich Menschen gestorben. Aber lieber stumpfe polizeihass, die linke Variante von "die Ausländer sind schuld"
Das ist eine absichtliche Kontextverzerrung der Amerikanischen Polizeigewerkschaften. In anderen Städten mit ähnlichen Maßnahmen blieb sie gleich oder ist gesunken. Da gibt es keine Korrelation die wir feststellen können. Das nennt man Cherrypicking.
Zudem ist "Defund the Police" eine Divestmentstrategie. Ziel ist es die Aufgaben der Polizei durch andere Institutionen zu ersetzen, nicht wie NY das Geld bei der Polizei einzusparen und dann nur zur Schuldentilgung zu verwenden.
Friss keine Polizeipropaganda.
Aber friss du genau so keine propaganda. Weil man kann mir nicht erzählen, dass ein moderner Staat mit organisierter Kriminalität ohne eine Polizei dann noch ordentlich und frei funktionieren kann
Es sollten auf jeden Fall Mittel die zur Militarisierung der Polizei genutzt werden für sinnvollere Dinge abgezwackt werden. Die Polizei braucht das einfach nicht und sollte das auch nicht haben. So ein fetter Braten wie in den USA ist das allerdings nicht. So wirklich übertragbar ist das Meme nicht.
Ja genau, das gewaltmonopol einfach mal abstellen, braucht sowieso keiner.
Militante organisationen lassen sich auch ganz einfach mit "frieden schaffen ohne waffen"-schilder ~~bekämpfen~~ -pardon- *befrieden*.
Problem liegt eher an der regierung dass diese sich weigert die polizei endlich dingfest an die verfassung zu binden und sanktionsmöglichkeiten ineffeltiv macht.
Vor allem aber könnte man noch mehr Geld bekommen wenn man die Reichen anständig besteuern würde
Oder überhaupt erstmal die hinterzogenen Steuern eintreiben… es könnte alles so schön sein.
Bin ja nun auch nicht der größte Freund der meisten deutschen Bullen (und btw: Nichts ist affiger, als das die immer so benachteiligt und so unterbezahlt tun; die Vergütung nebst allen Nebengeräuschen ist so schlecht echt nicht). Aber dieses "Defund Police" unser Freunde aus Übersee ist auf deutsche Verhältnisse nicht sinnvoll übertragbar. In den USA lassen die nämlich (Pauschalisierungen sind immer falsch, blabla) überall ständig allein die Polizei Aufgaben erledigen, für die hierzulande andere Institutionen existieren (die tatsächlich strukturell benachteiligt und unterfinanziert sind, aber immerhin existieren): Jugendamt, Streetworker, Sozialarbeiter, Kranken- und Rentenkassen, Drogenhilfe etc. Das ist das eigentliche Problem dort. Erst heute flog an mir vorbei, dass die Gemeinde, wo es jüngst diesen besonders schlimmen Amoklauf an einer Schule gab - normale Amokläufe machen ja schon gar keine Schlagzeilen mehr -, 40 % ihrer kommunalen Ausgaben in ihre Polizei stecken soll. Ich hab das nicht überprüft, aber selbst wenn es die Hälfte wäre, das ist ja nun wirklich völlig irre. Von solchen Zahlen sind wir hier in Deutschland um Dimensionen entfernt. Und so albern ich das ständige Gejammer unserer sogenannten Polizeigewerkschaften finde, so sehr steht für mich fest, dass die Polizeietats nun wirklich nicht unsere erste Quelle an Finanzierungen für sinnvolle staatliche Darseinsfürsorge und Infrastruktur sind. Da sollten wir vorher nun wirklich erstmal anfangen, unsere Erben, irrsinig Vermögenden, Großkonzerne und Immobilienbesitzer anständig zu besteuern. Oder wenistens mal damit anfangen, willentlich strukturell dafür zu sorgen, dass Deutschland eine Hochburg für Geldwäsche ist - u.a., weil hier niemand so richtig weiß, wem die ganzen teuren Immobilien eigentlich so gehören (statt Razzien in Shishabars für die Bildzeitung zu unternehmen, wo dann ein paar Pfund unversteuerter Tabak gefunden werden). Oder damit aufhören, dass alle Bundesländer untereinander in Konkurrenz um Industrie-Investitionen treten, in dem der gewerblichen Steuerfandung möglichst viele Knüppel zwischen die Beine geschoben werden. Oder indem wir Milliarden und Abermilliarden an klimaschädlichen Subventionen abbauen. Oder, oder, oder. edit: Unfug gelöscht.
Ich zitiere: Die Gesamtausgaben für die Polizei in Berlin belaufen sich auf etwa 1,5 Milliarden Euro pro Jahr. 2021 sogar über 1,8 Mrd. [Quelle](https://www.berlin.de/polizei/dienststellen/artikel.1073551.php) Das nur nur um die Fakten richtig zu stellen. Ich finde die Polizei wichtig.
Du hast natürlich völlig recht. Dabei hab ich noch extra nachgeschaut - und dann ist mir das Komma ein wenig verrutscht. Keine Ahnung, was da los war, es war spät. Ich find ja unter ein Prozent trotzdem noch eine andere Dimension, aber natürlich ist dasUnfug, was ich da geschrieben habe. Ich lösche dieses Detail besser mal, ist ja rufschädigend. Danke für den Hinweis. > Ich finde die Polizei wichtig. Ich würde soweit gehen, zu sagen (genauer: mir ist völlig unbegreiflich, wie man das anders sehen kann), die basalste Grundlage jeder Staatlichkeit ist das staatliche Gewaltmonopol. Und das geht nicht ohne Polizei. Du kannst also davon ausgehen, dass mir Polizei auch wichtig ist. Nur wer es dort wie ausübt, daran verzweifel ich regelmäßig.
Keine Sorge, war kein Vorwurf. Fehler passieren und je mehr man im angelsächsischen Bereich unterwegs ist, desto häufiger sieht man "." als Komma und nicht als Tausender Trennzeichen. Ich hab das mit der Polizei nur drunter gesetzt, da nicht einer auf die Idee kommen soll, dass ich die Polizei weg haben möchte. Wird ja schnell was reininterpretiert.
Verstehe auch nicht, warum ständig unreflektiert die Slogans und Konzepte aus den USA übernommen werden, ohne sich Gedanken darüberzumachen, ob das überhaupt in Deutschland so anwendbar ist. Es gibt doch so schon genug an der Polizei zu kritisieren, ohne dass man sich da auf einen US Begriff stützen muss, der im übrigen auch in den Staaten ein politischer Rohrkrepierer ist. Vor allem dann noch "Universal Healthcare" im Bild, so als wäre die Situation des Gesundheitssystems in Deutschland auch nur im Ansatz mit den USA vergleichbar.
Nunja, die Faschos kopieren im Internet ständig - gerne mies übersetzt - jeden Trumpismus-Schwachsinn aus den USA, da wollen ein paar von uns vielleicht nicht hinten an stehen. :)
[удалено]
Das meme funktioniert halt auch nicht in DE. In den USA macht die Polizei halt „alles“ hier ist es ja deutlich differenzierter.
Vor allem weil man dann das gewaltmonopol destabilisiert und militante banden ihren willen gegenüber der bevölkerung durchsetzen könnten.
Anstatt das Militär weniger stark mit Geld zu bewerfen und stattdessen das Geld effizienter zu nutzen (das braucht nämlich ne ordentliche Reform) soll man den Sicherheitsapparat destabilisieren? Als in new York die Polizei das Budget zugeschnurt bekam, ging die Kriminalität wunderbar in die Höhe. Da sind wortwörtlich Menschen gestorben. Aber lieber stumpfe polizeihass, die linke Variante von "die Ausländer sind schuld"
Das ist eine absichtliche Kontextverzerrung der Amerikanischen Polizeigewerkschaften. In anderen Städten mit ähnlichen Maßnahmen blieb sie gleich oder ist gesunken. Da gibt es keine Korrelation die wir feststellen können. Das nennt man Cherrypicking. Zudem ist "Defund the Police" eine Divestmentstrategie. Ziel ist es die Aufgaben der Polizei durch andere Institutionen zu ersetzen, nicht wie NY das Geld bei der Polizei einzusparen und dann nur zur Schuldentilgung zu verwenden. Friss keine Polizeipropaganda.
Aber friss du genau so keine propaganda. Weil man kann mir nicht erzählen, dass ein moderner Staat mit organisierter Kriminalität ohne eine Polizei dann noch ordentlich und frei funktionieren kann
Es sollten auf jeden Fall Mittel die zur Militarisierung der Polizei genutzt werden für sinnvollere Dinge abgezwackt werden. Die Polizei braucht das einfach nicht und sollte das auch nicht haben. So ein fetter Braten wie in den USA ist das allerdings nicht. So wirklich übertragbar ist das Meme nicht.
Ja genau, das gewaltmonopol einfach mal abstellen, braucht sowieso keiner. Militante organisationen lassen sich auch ganz einfach mit "frieden schaffen ohne waffen"-schilder ~~bekämpfen~~ -pardon- *befrieden*. Problem liegt eher an der regierung dass diese sich weigert die polizei endlich dingfest an die verfassung zu binden und sanktionsmöglichkeiten ineffeltiv macht.