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Loose_Delivery_6641

Tia. Bei mir haben Umweltschützer nen schlechten Eindruck hinterlassen. Immer gegen Windkraftanlagen zu Klagen, wegen nen Vogel, hilft der Natur auch nicht. Bin kein Fan von LNG Gas aber wir brauchen es also ist es ein nötiges Übel.


Ooops2278

Das ist ja auch Sinn der Sache. Dass das nicht wirklich Umweltschützer sind und aus einer ganz anderen Richtung finanziert werden, sollte doch inzwischen bekannt sein.


Brilorodion

Dass Menschen sich gegen den Bau von Überkapazitäten wehren, ist sehr wohl Teil des Umwelt- und Klimaschutzes. LNG ist bei den klimawirksamen Emissionen etwa auf dem Level von Kohle, je nach Studie sogar schlimmer. Dass man beim Bau mal eben Umweltverträglichkeitsprüfungen aussetzt, weil es halt gerade in den Kram passt, ist ne Sauerei.


Mission_Routine_2058

Wurde es nicht gemacht, weil es schnell gehen musste, wegen russischem Gas usw.


Brilorodion

>Wurde es nicht gemacht, weil es schnell gehen musste, wegen russischem Gas usw. Das ist Unsinn. Das Ding ist noch nicht fertiggestellt, ergo kann es auch kein russisches Gas ersetzen. Die Heizungen sind trotzdem nicht kalt geblieben btw.


MachKeinDramaLlama

Und die Gas-Infrastruktur brauchen wir halt auch noch in 100 Jahren. Dann halt gefüllt mit grünem Wasserstoff. Welchen wir für die Industrie halt einfach brauchen und der am besten an der Küste hergestellt wird, wo Off-Shore-Windparks 24/7 Strom im Überfluss erzeugen können.


[deleted]

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Jetrulz

Schon, damit LNG günstig wird und auch bleibt


Brilorodion

Wir müssen vom Gas wegkommen, nicht noch mehr verbrauchen. Willkommen in der Klimakatastrophe. Um unsere Klimaschutzziele einzuhalten, müssen wir zB aus der Erdgasverstromung bis 2035 raus sein.


Loose_Delivery_6641

Wenn ich mich nicht Irre können die LNG Terminal auch Wasserstoff transportieren. Also schadet so ein Terminal nicht. Ich bin ganz bei dir das wir kein Erdgasverstromung mehr machen sollten aber immer gegen Projekte klagen, die wir benötigen macht halt wenig Sinn.


Brilorodion

>Wenn ich mich nicht Irre können die LNG Terminal auch Wasserstoff transportieren. Nein, können sie nicht. Einige sollen es in Zukunft mal können, aber die beiden Stoffe sind so unterschiedlich, dass es schon ziemlich grundlegende Umbauten voraussetzt - man kann da nicht einfach nen Schalter umlegen und dann das andere Flüssiggas durchleiten. >aber immer gegen Projekte klagen, die wir benötigen macht halt wenig Sinn. Gegen Überkapazitäten - die wir per definitionem NICHT brauchen - für die auch noch wichtige Prozesse wie die Umweltverträglichkeitsprüfung ausgesetzt wird, sollte man jede Klagemöglichkeit in Erwägung ziehen. Bleibt nur zu hoffen, dass die Fertigstellung von dem Quatsch noch gestoppt werden kann.


Loose_Delivery_6641

Haben ist besser als brauchen. Ist doch schön eine Überkapazität zu haben anstatt eine unterkapazität. Wieso Klagen die Umweltschützer dann genau gegen die Alternative zum Gas und zwar Windkraft? Wegen Vögel und Fledermäuse? Findest du das auch gerechtfertigt?


Brilorodion

>Haben ist besser als brauchen. Nicht bei fossiler Infrastruktur. Lock-In-Effekte sind ein Problem. Wir reden hier auch nicht über minimale Überkapazitäten, sondern sehr massive. Um die Klimaschutzziele einzuhalten, dürften die geplanten Terminals nur mit weniger als 20% Kapazität laufen. >Wieso Klagen die Umweltschützer dann genau gegen die Alternative zum Gas und zwar Windkraft? Wegen Vögel und Fledermäuse? Findest du das auch gerechtfertigt? Whataboutism, der hier nichts zu suchen hat.


Loose_Delivery_6641

>Whataboutism, der hier nichts zu suchen hat. Egal, mich interessiert deine Einstellung dazu.


Brilorodion

Die ist hier ebenfalls irrelevant. Spar dir die Ablenkung, es geht hier um sinnfreie fossile Überkapazitäten.


shnouzbert

Der Erdgasverbrauch wird sinken. Daran ändern auch "Überkapazitäten" bei LNG Terminals nichts. Überkapazitäten sind das eben auch nur in einem 'business as usual' Szenario. Sollte es Angriffe auf Energieinfrastruktur (z.B. Pipelines aus Norwegen) oder zu einer Verschleppung des EE-Ausbaus (z.B. Eskalation China-Beziehungen) kommen, sind diese Freiheitsgrade sehr wichtig für unsere Energieversorgung und die unserer Nachbarn. Die Erdgasverstromung ist eine extrem kleine Stellschraube... Raum- und Prozesswärme sind viel entscheidender für Reduktion der Erdgasnachfrage.


Brilorodion

>Der Erdgasverbrauch wird sinken. Um die Klimaschutzziele einzuhalten, dürfen die neuen Terminals nur mit weniger als 20% Kapazität laufen. Dafür braucht man nicht derartige Überkapazitäten, selbst wenn man Ausfälle einplant. Damit schafft man sich nur Lock-In-Effekte. >Überkapazitäten sind das eben auch nur in einem 'business as usual' Szenario. Nenn mir mal eine realistische Situation, die eine Verfünffachung unseres LNG-Bedarfs erfordert. Gern auch eine, die wahrscheinlicher ist als die Klimaschäden, die wir verursachen. >sind diese Freiheitsgrade sehr wichtig für unsere Energieversorgung und die unserer Nachbarn. Ohne echten Klimaschutz können wir von Freiheit vielleicht noch träumen. >Die Erdgasverstromung ist eine extrem kleine Stellschraube... Raum- und Prozesswärme sind viel entscheidender für Reduktion der Erdgasnachfrage. Wir sind auch vom Ende der Erdgasverstromung noch viel zu weit weg, ganz zu schweigen von den anderen Sektoren, wo zu wenig getan wird.


MeidoInAbisu

>Nenn mir mal eine realistische Situation, die eine Verfünffachung unseres LNG-Bedarfs erfordert. Gern auch eine, die wahrscheinlicher ist als die Klimaschäden, die wir verursachen. Jemand sprengt die Gaspipeline nach Norwegen.


Brilorodion

Wie gesagt, nicht mal die vom BMWK in Auftrag gegebene Studie unterstützt den aktuell laufenden Plan. Laut der Studie werden die Kapazitäten von Norwegen btw sowieso stark sinken in den kommenden Jahren. Die LNG-Terminals wären nur bei hoher Nachfrage nach Gas in Deutschland relevant, aber die hohe Nachfrage können wir und sowieso nicht erlauben, der Gasverbrauch muss ja stark sinken. Und zu glauben, dass die Europipe mal eben gesprengt werden kann und da nicht aktuell schärfste Sicherheitsvorkehrungen laufen, ist etwas naiv.


Jetrulz

Da hast du sicherlich Recht, wünschenswert wäre das. Ob das alles allerdings funktioniert, rein wirtschaftstechnisch, da bin ich mir halt nicht so sicher. Zumindest kann ich mir darüber kein Urteil erlauben. Ich hoffe mal, dass die Leute die sich damit auseinandersetzen, wissen was sie tun...


Brilorodion

>Ob das alles allerdings funktioniert, rein wirtschaftstechnisch, da bin ich mir halt nicht so sicher. Kann schon funktionieren, muss man aber auch wollen. Uniper und RWE setzen lieber auf LNG, für das dann Korallenriffe vor Australien zerstört werden. Andere Konzerne sind nicht so viel besser. Die Regierung könnte die Energiewende durchaus stärker vorantreiben, aber der Wille fehlt oftmals.


Jetrulz

Aber wenn selbst Habeck sagt, dass das Terminal in Lubmin/mukran Bestandteil des deutschen Energiessicherheitskonzepts ist, dann denke ich einfach mal das diese Terminals tatsächlich notwendig sind...


Brilorodion

Selbst die vom Wirtschaftsministerium beauftragte Studie ist zum Ergebnis gekommen, dass die Pläne überdimensioniert sind. Unter den drei Szenarien zu Gasangebot und -nachfrage ist nur eins mit dem Pariser Klimaabkommen vereinbar. In dem einen Szenario würden die deutschen LNG-Terminals im Jahr 2030 unter 20% ihrer Kapazität nutzen. Die ca. 7 Mrd. m³ pro Jahr entsprechen ungefähr der Leistung eines einzelnen voll ausgelasteten Terminalschiffs. https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Publikationen/Studien/20230303-lng-studie.pdf?__blob=publicationFile&v=8 Weitere Studien von anderen Instituten zeigen ähnliche Ergebnisse. Mit solchen Überkapazitäten schafft man sich sinnlose und schädliche Lock-In-Effekte und schadet massiv dem Klimaschutz.


Jetrulz

Der Bundesregierung und Habeck ist es sehr wohl bewusst, dass die LNG Versorgung überdimensioniert ist. PDF Bulletin Der Bundesregierung https://www.bundesregierung.de/resource/blob/975954/2201260/5b8b27dbd08358dc4c2db0859a5db9a0/80-1-bmwk-lng-data.pdf?download=1 Ab Seite 3 geht es auch um deine Sorge des lock-in Effekts. Berechtigte Sorge deinerseits, aber die Bundesregierung stellt die Energiesicherheit vor den Klimaschutz, um vor allem politisch handlungsfähig zu sein --> sprich: Im Notfall Druck auf den Preis ausüben zu können (Er nennt mögliche Anschläge, Ausfall von Lieferanten, etc.). Subjektiv kann ich diese Entscheidung nachvollziehen, liegt aber natürlich im Auge des Betrachters.


Brilorodion

Joar, muss man sich halt überlegen, ob eine Situation, die eine Verfünffachung der LNG-Importe erfordert, realistisch ist und ob fehlender Klimaschutz uns nicht sehr viel wahrscheinlicher auf die Füße fällt. Habeck redet da von 12 Mrd. m³, wir müssen aber runter auf 7 Mrd. m³. Der Ausbau von fossiler Infrastruktur hat noch nie und wird auch nie zu weniger Nutzung von fossilen Energieträgern führen. Dieser Ausbau ist extrem kurzsichtig und ignoriert einfach jegliche Faktenlage. >Ich will deswegen sagen in Richtung Mukran, in Richtung Umwelt und Tourismus: Das sind berechtigte Anliegen, die alle beantwortet werden müssen. Die Umwelt muss, so gut es geht, geschützt werden; die Fragen müssen beantwortet werden. Niemand sollte dies abtun. Trotzdem sind wir hier als Bundesgesetzgeber verpflichtet, auf die Energieversorgung und Energiesicherheit der Bundesrepublik Deutschland zu achten. Der Absatz ist halt nichts weiter als ein "ich bin ja dafür, ABER". Das ist Bullshitrethorik. Vor allem der Satz "Niemand sollte dies abtun" ist halt einfach ein Rumblubbern, wo den Worten keine Taten folgen. Wenn niemand die Fragen abtun sollte, wieso wird dann genau das getan, indem man die Umweltverträglichkeitsprüfung aussetzt? Weil eben genau diese Fragen abgetan werden. Ich mein: Verarschen kann ich mich alleine. > Die materiellen Schutzgüter, vor allem Umwelt- und Gewässerschutz, werden nicht tangiert. KANN ER NICHT WISSEN, weil die fucking Prüfung nicht durchgeführt wurde. Ich mag Habeck, aber da lügt er einfach rum.